Husten – Klassifikation


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Husten ist ein lebenswichtiger Schutzmechanismus der Atemwege, der dazu dient, die Lunge vor Fremdsubstanzen zu schützen. Er tritt in Aktion, wenn der primäre Reinigungsmechanismus der Atemwege durch schädliche Einflüsse wie Rauchen oder massive Flüssigkeitsansammlung versagt. Besonders deutlich wird die Bedeutung des Hustenreflexes, wenn dieser aufgrund von Schäden, zum Beispiel durch einen Schlaganfall, beeinträchtigt ist und es zu Aspirationspneumonien kommen kann.

Akuter Husten ist eine der häufigsten Beschwerden, die Patienten veranlasst, ärztliche Hilfe aufzusuchen. Husten tritt bei einer Vielzahl von Lungenerkrankungen auf, aber auch bei nicht-lungenspezifischen Problemen wie chronischer Sinusitis oder gastroösophagealem Reflux, also dem klassischen Aufstoßen.

Klinisch wird Husten in produktiven (mit Auswurf) und unproduktiven (trockenen, reizenden) Husten unterteilt, wobei die Unterscheidung manchmal fließend ist. Der Auswurf kann je nach Ursache unterschiedliche Eigenschaften haben, wie schleimig bei chronischer Bronchitis oder blutig bei bestimmten Infektionen oder Tumoren. Mukös, also schleimig und farblos, entspricht dem typischen Auswurf bei einer chronischen Bronchitis. Purulenter oder auch putrider (gelb oder grün) Auswurf findet sich im Allgemeinen bei Atemwegsinfektionen, aber auch bei Asthma; die gelbliche eitrige Farbe kommt von zerfallenen Abwehrzellen. Sie ist nicht immer ein Indikator für eine bakterielle Ursache. Auch Viren spielen eine große Rolle bei Atemwegsinfekten. Serös-schaumig ist der Auswurf bei hohem Flüssigkeitsgehalt des Sekrets, wie zum Beispiel bei einem Lungenödem. Blutiger Auswurf nennt man Hämoptoe. Dieser kann bei Infektionen, aber auch bei Lungentumoren, anderen Krankheiten und Gerinnungsstörungen auftreten.

Unsere Übersicht zeigt nur einige Beispiele. Übergänge sind zum Teil fließend, und der Auswurf allein reicht nicht aus, um eine Diagnose zu stellen.

Husten kann durch verschiedene Reize ausgelöst werden, wie nächtlichen Husten bei Asthma oder Husten am Morgen bei COPD. Husten in liegender Position ist ein Zeichen für eine Refluxkrankheit. Weiterhin kann Husten auch nach körperlicher Anstrengung entstehen.

Zeitlich wird Husten in akute (bis zu 3 Wochen), subakute (bis zu 8 Wochen) und chronische (über 8 Wochen) Formen eingeteilt. Besonders bei chronischem Husten ist eine Ursachenermittlung wichtig, da schwerwiegende Erkrankungen wie Lungenkrebs oder Tuberkulose dahinterstecken könnten, die umgehend behandelt werden müssen. Wenn Patienten mit akutem Husten einen Arzt aufsuchen, genügt oft die Anamnese und eine körperliche Untersuchung zur Diagnose, es sei denn, bestimmte Warnzeichen („red flags“) sind vorhanden, die weitere Untersuchungen erfordern. Dazu kommen wir gleich noch. Bei chronischem Husten sind eine Röntgenuntersuchung der Brustorgane und Lungenfunktionstests erforderlich, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren.

Wir listen einige der häufigsten Ursachen für Husten auf: Atemwegserkrankungen im Sinne von Erkältungskrankheiten der oberen Atemwege wie eine Laryngitis, aber auch Bronchitis. Weiterhin besteht möglicherweise eine chronische Krankheit wie Asthma bronchiale oder Krankheiten der Lunge, wie eine Pneumonie, aber auch Krankheiten wie die Mukoviszidose. Auch an ein Trauma sollte gedacht werden. Bei einem Pneumothorax kann es auch zu Husten und Luftnot kommen. Einfach erklärt, gelangt Luft in den Pleuralspalt zwischen Brustkorb und Lunge. Dadurch kollabiert die Lunge. Der Husten ist hier natürlich nicht das Hauptproblem, sondern die Luftnot und die lebensbedrohliche Lage.

Auch eine Lungenembolie kann neben der kardialen Symptomatik Husten verursachen. Hierzu existiert ein weiteres Video im Lernportal. Apropos kardial: Kardiale Erkrankungen können mit einem Lungenstau in Verbindung stehen, also wenn die Pumpleistung des Herzens nicht ausreicht, wie beispielsweise beim Asthma cardiale. Hierbei staut sich das Blut in der Lunge zurück.

Was sind "red flags", bei denen zwingend eine weitere Diagnostik erfolgen muss? Bluthusten, also Hämoptysen, Atemnot, Brustschmerzen, ein bekanntes Tumorleiden, sehr hohes Fieber.

Zu guter Letzt ist es noch wichtig zu verstehen, dass auch Medikamente Husten provozieren können. Ein Beispiel hierzu sind ACE-Hemmer. Diese Blutdruckmedikamente haben Husten als mögliche Nebenwirkung.

Diese Informationen sind entscheidend für Pflegekräfte, um Husten richtig zu erkennen, zu klassifizieren und entsprechend zu behandeln, wodurch die Lebensqualität der Patienten verbessert werden kann.
Bitte beachten Sie, dass die Dozenten in unseren Videos computergenerierte Avatare sind und nicht die realen Personen darstellen.

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