Allgemeinmedizin – Grundbegriffe Teil 2


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Aufgaben der Allgemeinmedizin an einem Beispiel
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Allgemeinmedizin – Grundbegriffe Teil 1
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Allgemeinmedizin – Grundbegriffe Teil 2
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Beauchamp & Childress
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Evidenzbasierte Medizin – Grundlagen
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Evidenzbasierten Medizin – Leitlinien
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Fieber Grundlagen
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Abwendbar gefährlicher Verlauf (AGV):

Ein gesundheitsgefährdender und möglicherweise lebensbedrohlicher Verlauf, der bei dem Eingreifen des Arztes abwendbar ist, ist ein AGV. Also beim Husten auch an eine schwere Pneumonie zu denken.

Nicht abwendbar gefährlicher Verlauf (NAGV):

Im Gegensatz zum abwendbar gefährlichen Verlauf gibt es natürlich auch Krankheiten, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Stadiums kein Eingreifen möglich und nötig machen.

Dann spricht man vom nicht abwendbar gefährlichen Verlauf.

Ein Beispiel ist ein metastasierendes Bronchialkarzinom eures 80-jährigen Patienten bei Husten.

I-vindicate-AIDS-Schema:

Als allgemeine Hilfe, um abwendbar gefährliche Verläufe zu erfassen, könnt ihr das „I-vindicate-AIDS“-Schema anwenden:

– I Inflammatory
– V Vascular
– I Infectious
– N Neoplastic
– D Degenerative
– I Idiopathic
– C Congenital
– A Autoimmune
– T Trauma
– E Endocrine/Metabolic
– A Allergic
– I Iatrogenic
– D Drugs
– S Social

Red flags:

In diesem Zusammenhang müssen wir über rote Flaggen sprechen.

Dies sind Warnzeichen, also Symptome, die Hinweise auf einen abwendbar gefährlichen Verlauf geben können.

Also Abwehrspannung im rechten Unterbauch bei einer perforierten Appendizitis.

Yellow flags:

Dies sind Warnzeichen mit niedriger Schwere.

Hier geht es um die Chronifizierung eines Problems.

Beratungsanlass:

Hier geht es um den äußeren Umstand.

Warum kommt der Patient zu euch in die Praxis?

Weil ihn seine Frau geschickt hat.
Weil er jetzt Zeit hat.

Beratungsursache:

Hier geht es um das Gesundheitsproblem, das den Patienten zum Arzt führt.

Also Husten.

Beratungsergebnis:

Das, was ihr nach dem diagnostischen Prozess als Ergebnis formuliert, ist das Ereignis. Also uncharakteristisches Fieber zum Beispiel.

Regelmäßigkeit:

Die Fallverteilung unterliegt einer Regelmäßigkeit. Hierzu gibt es Tabellen zum Vorkommen von Beratungsereignissen in 10 Jahren.

An erster Stelle steht uncharakteristisches Fieber, gefolgt von Hypertonie und Myalgien. Auch chronische Herzinsuffizienz und Harnwegsinfekte sind aufgeschlüsselt. Eher am Ende stehen Pneumonien.

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