Aphasie – Definition für Pflegeberufe
Was ist Aphasie?
Die Aphasie zählt zu den zentralen Störungsbildern in der logopädischen Therapie. Immer mehr Menschen sind betroffen – meist infolge neurologischer Erkrankungen oder Schädigungen des Gehirns. Doch was genau versteht man unter einer Aphasie?
Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die nach Abschluss des Spracherwerbs auftritt. Ursache ist in der Regel eine Hirnschädigung, durch die das sogenannte Sprachzentrum in Mitleidenschaft gezogen wird. Betroffen sind dabei alle linguistischen Ebenen sowie sprachliche Modalitäten – also Verstehen, Sprechen, Lesen und Schreiben. Die Folge: massive Einschränkungen in der alltäglichen Kommunikation und häufig auch psychosoziale Belastungen für die Betroffenen.
Was macht die Aphasie so besonders?
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Nicht angeboren: Aphasie entsteht nach dem Spracherwerb – sie ist keine angeborene Störung.
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Keine Lautbildungsstörung: Die Lautproduktion bleibt intakt – im Gegensatz zu anderen sprachlichen Störungen.
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Ursache: Meist liegt eine neurologische Schädigung, z. B. durch einen Schlaganfall oder ein Schädel-Hirn-Trauma, vor.
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Betroffene Altersgruppen: Auch Kinder können betroffen sein – kindliche Aphasien treten beispielsweise ab etwa 8 Jahren auf.
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Linguistische Ebenen: Beeinträchtigt sein können Syntax, Morphologie, Semantik und Pragmatik.
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Modalitäten: Sprachverstehen, Sprechen, Lesen und Schreiben können unterschiedlich stark betroffen sein.
Herausforderungen in der Therapie
Menschen mit Aphasie erleben oft große Schwierigkeiten in der Kommunikation – sie können sich nicht mehr verständlich ausdrücken oder Sprache richtig verstehen. Das kann zu sozialem Rückzug, Isolation und depressiven Verstimmungen führen.
Fazit
Die Aphasie ist weit mehr als eine reine Sprachstörung – sie betrifft das gesamte Leben der Patient:innen. Als Logopäd:in benötigt man nicht nur Fachwissen, sondern auch viel Geduld, Empathie und Verständnis, um diesen Menschen nachhaltig zu helfen.
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