Logopädie – Aufgaben
Womit beschäftigt sich die Logopädie?
Das Wort Logopädie kommt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt so viel wie „Spracherziehung“. Die Logopädie beschäftigt sich jedoch mit viel mehr als nur der reinen Sprache. Als ausgebildeter Logopäde ist man laut Definition ein „Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schlucktherapeut“.
Viele werden sich nun fragen: was ist der Unterschied zwischen Sprache und Sprechen? „Sprache“ bezieht sich hierbei auf die tatsächliche Sprache, die wir sprechen, z. B. in Deutschland deutsch. Hierzu zählt das lexikalische Wissen der Wörter, die korrekte Aussprache und auch eine korrekte Verwendung der Grammatik.
Das Sprechen bezieht auf den kompletten Sprechakt. Eine besondere Rolle spielt hierbei das Ansatzrohr. Dieses setzt sich vereinfacht aus Rachenraum, Mundraum und Nasenraum zusammen.
Wie arbeiten Gehirn und Sprechorgane zusammen? Diese Frage ist vor allem nach einem Schlaganfall relevant. Erleidet der Patient eine Aphasie oder andere Beeinträchtigungen wie z. B. eine Hemiparese, arbeitet der Logopäde daran, neue Vernetzungen im Gehirn zu schaffen, um den Alltag der Patienten zu erleichtern.
In der Stimmtherapie unterscheidet man zwischen funktionalen und organischen Störungen. Eine funktionelle Störung sieht man oft in Sprecherberufen, wie z. B. bei Lehrern, Erziehern oder Mitarbeitern im Call-Center. Symptome hierfür sind: eine starke Heiserkeit bis zum Wegbleiben der Stimme (auch Aphonie genannt) oder eine raue oder auch brüchige Stimme.
Bei Patienten mit Stimmproblemen können sich dann Schwierigkeiten in der Wahrnehmung, Atmung, Körperspannung (Tonus) oder beim Glottisschluss (dem Schluss der Stimmlippen) zeigen.
Eine organische Störung kommt häufig nach Operationen vor. Aber auch durch ständigen Reflux (Sodbrennen) kann es zu einer organischen Fehlfunktion kommen. Diese Störungen bzw. Fehlfunktionen können das gesamte Ansatzrohr betreffen oder nur einen Teil. Die bekannteste organische Stimmstörung ist eine Folge der Laryngektomie, bei der der komplette Kehlkopf entfernt wird. Auch in solchen Fällen arbeitet der Logopäde am Menschen, um ihm wieder eine Stimme zu geben und ihn am alltäglichen Leben wieder aktiver teilhaben zu lassen.
Zu guter Letzt ist der Logopäde auch Schlucktherapeut. Im Therapiebereich Schlucken gibt es keine Altersbegrenzungen. Die jüngsten Patienten kommen meist als Säuglinge, aber auch Kinder und Jugendliche mit Zahnproblemen leiden oft an pathologischen Schluckmustern. Erwachsene mit einer Schluckproblematik haben diese meist durch einen Unfall (z. B. Hirnblutung) entwickelt.
Die wohl wichtigste Aufgabe des Logopäden ist es, dem Patienten eine Kommunikation mit seiner Umwelt zu ermöglichen. Hier spielt z. B. die unterstützte Kommunikation durch Talker oder Gebärden eine Rolle, aber auch die Begleitung eines Patienten zurück in einen normalen Alltag.