Gastroösophagealer Reflux Teil 1 – Ursachen und Symptome


Zurück
Gastroösophagealer Reflux Teil 1 – Ursachen und Symptome
4:52
Gastroösophagealer Reflux Teil 2 – Diagnostik und Therapie
4:30

Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) hat in den Industrieländern der westlichen Welt eine Prävalenz von ca. 15 %.

In einigen Lehrbüchern wird die GERD wie folgt beschrieben:
Eine gastroösophageale Refluxkrankheit liegt bereits vor, wenn ein Risiko für organische Komplikationen durch den gesteigerten gastroösophagealen Reflux und/oder eine bedeutende Störung der Lebensqualität infolge der Refluxbeschwerden besteht.

Laut der Montreal-Klassifikation entsteht eine GERD, wenn der Reflux von Mageninhalt störende Symptomeund/oder Komplikationen verursacht.
Diese Definition ist unabhängig von den verschiedenen Messverfahren und erfasst den Patienten durch die Symptomatik.

Wir unterscheiden hier zwischen primärer und sekundärer Refluxkrankheit.

Der Begriff GERD beinhaltet folgende Variationen:

- erosive Refluxösophagitis (ERD)
- nicht-erosive Refluxkrankheit (NERD)
- hypersensitiver Ösophagus
- extraösophageale Manifestationen
- funktionelle Refluxbeschwerden
- Barrett-Ösophagus

Erosive Refluxerkrankung (ERD)
Die erosive gastroösophagele Refluxkrankheit (ERD) wird als  eine GERD mit endoskopisch nachweisbaren Läsionendefiniert. Jedoch haben weniger als 50 % der Patienten mit GERD-Symptomen endoskopisch erkennbare Schleimhautläsionen des Ösophagus. Zu den Risikofaktoren der ERD zählt die Hiatushernie, aber auch starker Alkohol- und Nikotinkonsum.
Zur Klassifikation der Refluxösophagitis nutzt man endoskopisch die Los Angeles-Klassifikation.

Nicht-erosive Refluxerkrankung (NERD)
Die GERD ohne endoskopisch nachweisbare Läsionen ist als nicht-erosive gastroösophageale Refluxkrankheit definiert (NERD). Sie liegt demnach nur vor, wenn die Beschwerden die Lebensqualität des Patienten beeinträchtigen. Eine H.-pylori-Infektion zählt zu den Risikofaktoren für eine NERD.

Hypersensitiver Ösophagus
Bei einem hypersensitiven Ösophagus ist das Refluxereignis formal innerhalb der Norm. Es wird jedoch als Sodbrennen mit positivem Symptomindex wahrgenommen. Diese Patienten sprechen daher gut auf Protonenpumpenhemmer an. Endoskopisch erkennbare erosive Veränderungen sind nicht zu finden.

Funktionelle Refluxbeschwerden
Patienten mit funktionellen Refluxbeschwerden klagen zwar über Sodbrennen, es lässt sich aber kein pathologischer Reflux nachweisen. Eine säuresuppressive Therapie bleibt hier leider oft ineffektiv.

Die Komplikationen können sich in der Speiseröhre manifestieren. Die Folge wäre eine Ösophagitis, Stenose oder ein Barrett. Eine extraösophageale, also „atypische“ Manifestation ist auch möglich. Hier ist die Laryngitis und der chronische Husten zu erwähnen.
Des Weiteren ist GERD die häufigste ösophageale Ursache für den noncardiac chest pain (NCCP). Dies sind Schmerzen, welche nicht von ischämischen Herzschmerzen zu unterscheiden sind.

 

Skripte, Audio (Stream & Download)
Bitte melde dich an, um diesen Inhalt zu sehen.,
Login | Jetzt registrieren