Wahrnehmungsstörungen
Wahrnehmungsstörungen sind Störungen, die im Bereich der Verarbeitung, der von den Sinnesorganen vermittelten Informationen liegen und sind somit eine Funktionsstörung des Gehirns. Durch mangelhafte Verarbeitung von Sinneseindrücken wird die Umwelt lückenhaft, verzerrt oder undeutlich erlebt. Je nach Schweregrad zeigen sich verschieden stark ausgeprägte Symptome.
Die organischen Ursachen von Wahrnehmungsstörungen werden in pränatale, perinatale und postnatale Ursachen unterteilt. Einwirkungen während der Schwangerschaft z.B. Infektionen der Kindesmutter oder das Einwirken von toxischen Stoffen, Medikamenten oder Alkohol zählen zu pränatale Ursachen. Komplikationen während der Geburt, Sauerstoffmangel oder Nabelschnurumschlingungen sind perinatale Ursachen. Beeinträchtigungen nach der Geburt, also postnatale Ursachen, sind z.B. Erkrankungen wie Schlaganfall die Auswirkungen auf die zerebrale Funktion haben.
Häufig tritt eine Kombination mehrerer dieser Faktoren auf, die dann zusammen mit ungünstigen Lebensverhältnissen zu einer Wahrnehmungsstörung führt. Umweltbedingte Ursachen, die durch die Lebenssituation der Kinder bestimmt sind, sind z.B. ein Mangel an Entwicklungsreizen wie Bewegungsmangel oder wenig Körperkontakt. Auch eine Reizüberflutung im optischen oder akustischen kann dazu führen.
Das Auftreten von Wahrnehmungsstörungen basiert in vielen Fällen auf einer Kette von Einflüssen und Ereignissen ohne kausalen Zusammenhang.
Wahrnehmungsstörungen sind zu unterteilen in Reizüberempfindlichkeit (Reize werden verstärkt wahrgenommen) und Reizunterempfindlichkeit ( Reize werden gedämpft wahrgenommen). Bei einer Wahrnehmungsstörung sind also die Sinneswahrnehmungen wie Hören, Sehen, Fühlen, Riechen beeinträchtigt.