Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil II
Oxazolidinone, die typischen Vertreter sind das Linezolid und Tedizolid.
Sie sind bakterizid wirksam gegenüber den Streptokokken und bakteriostatisch gegenüber Staphylokokken, MRSA, Enterokokken und VRE. Die Fläche oberhalb der MHK ist entscheidend, sie werden renal eliminiert. Die Zulassung besteht für ambulante und nosokomiale Pneumonien sowie komplizierte HWT-Infektionen. Linezolid verursacht Thrombozytopenien und gastrointestinale Beschwerden und darf nur maximal 28 Tage angewendet werden unter regelmäßigen Blutbild-Kontrollen (BB). Das Tedizolid hat eine 4- bis 8-fach höhere Aktivität als Linezolid. Es kann optische Neuropathien verursachen. Bei Sehstörungen ist daran zu denken. Tedizolid ist zugelassen bei akuten bakteriellen HWT Infektionen. Unter Tedizolid traten weniger Thrombozytopenien und gastrointestinale Nebenwirkungen auf als unter Linezolid. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.
Der typische Vertreter der Lipopeptide ist das Daptomycin. Es deckt das typische Erregerspektrum ab und wird überwiegend renal eliminiert. Zugelassen ist es bei Bakteriämien, der Endokarditis und bei komplizierten HWT-Infektionen. Typische Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, ein Flush mit Pruritus, Herzrhythmusstörungen, Thrombozytopenien und Leberfunktionsstörungen. Es wird 1 x mit 4 mg/ kg KG über 30 min als Kurzinfusion verabreicht. Bei Nierenfunktionsstörungen ist das Dosisintervall auf 1 x alle 48 Stunden zu verlängern.