Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil I


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Antibiotika – Grundlagen
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Antibiotika – Einteilung nach dem ß-Lactam Ring
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Antibiotika – Gram-Färbung
3:21
Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil I
4:13
Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil II
2:02
Antibiotika – Gramnegative Bakterien
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Antibiotika – Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM)
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ß-Lactam Antibiotika – Penicilline
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ß- Lactam Antibiotika – Cephalosporine
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ß- Lactam Antibiotika – Carbapeneme
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Fluorchinolone
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Makrolide
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Lincosamide
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Glycycline
1:03
Tetracycline – Doxycyclin
1:03
Ansamycine – Rifampicin
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Nitroimidazole – Metronidazol
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Fosfomycin
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Folsäuresynthese-Inhibitor – Cotrimoxazol
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Pneumonie
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Respiratorische Infekte
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Akute Exazerbation einer COPD
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Pneumonie Grundlagen
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Ambulant erworbene Pneumonie
3:24
Ambulant erworbene Pneumonie – Therapie
9:18

Starten wir mal mit den Antibiotika, die ausschließlich gegen grampositive Bakterien wirksam sind. Das sind die Glycopeptide, Oxazolidinone und Lipopeptide. 

Zu den Glycopeptiden gehören das Vancomycin und das Teicoplanin. Eine neue Untergruppe sind die Lipoglycopeptide mit Orita-, Tela- und Dalbavancin. Sie alle sind gegen Staphylokokken, auch die MRSA, Streptokokken, Enterokokken, auch dem faecium, den Corynebakterien und Clostridien wirksam. Sie sind Antibiotika mit einer Kinetik, bei der die Fläche der Plasmakonzentrationskurve oberhalb der MHK (minimale Hemmkonzentration) entscheidend ist, ihr Therapieeffekt setzt erst verzögert ein. Eliminiert werden die Glycopeptide überwiegend über die Niere. Und hier kommen wir schon zum Hauptproblem. Sie sind nephro- und ototoxisch. Bei Patienten mit vorgeschädigter Niere ist der Einsatz problematisch. Wenn ihr nicht aufpasst, schießt ihr die Niere kaputt und liefert den Patienten an die Dialyse. Na Prost!

Eine Lücke liegt klar im gramnegativen Bereich. Teilweise aber auch in Einzelfällen bei den MRSA für Vancomycin und bei den koagulase negativen Staphylokokken für Teicoplanin. Die Zulassung besteht für Infektionen mit gram positiven Erregern, Achtung: WENN wegen Resistenzen oder Allergien ANDERE Substanzen NICHT in Frage kommen. Damit haben wir die Indikation bei Sepsis, bei Infektionen der Haut- und Weichteile (HWT), der Atemwege, der Knochen und im Urogenitalbereich.

Das Vancomycin hat eine Halbwertszeit (HWZ) von 4-6 Stunden. Bei der Verwendung ist unbedingt ein therapeutisches Drug Monitoring nötig! Dazu haben wir ein eigenes Video für euch. Vancomycin wird üblicherweise intravenös verabreicht, dann 2 x 1g über 60 min. Die orale Gabe ist nur bei Infektionen mit Clostridien sinnvoll, denn Vancomycin wird kaum resorbiert und bleibt daher ausschließlich im Darm wirksam.

Das Teicoplanin hat eine HWZ von 70-100 Stunden. Bei der Verwendung ist unbedingt ein therapeutisches Drug Monitoring nötig! Intravenös werden 1 x 800 mg über 60 min verabreicht.

Die neuen Lipoglycopeptide mit Orita-, Tela- und Dalbavancin haben sehr lange HWZ und werden daher nur als Einmalgabe verabreicht, einmalig 1500 mg bei Oritavancin und einmalig 1000 mg bei Dalbavancin.

Das Oritavancin ist für alle Staphylokokkenstämme zugelassen. Auch für die Methicillin resistenten (MRSA), Vanco-intermediären (VISA) und heterogenen Vanco-intermediären Staphylokokken (hVISA). Es ist zusätzlich 4 bis 6 fach stärker gegen Streptokokken, Enterokokken und Vancomycin resistente Enterokokken (VRE) wirksam als Vancomycin. Es hat eine überlegene Wirksamkeit gegen Clostridien im Vergleich zum Vancomycin und Metronidazol. Die Zulassung besteht bei akuten HWT-Infekten.

Das Telavancin hatte seine Zulassung für nosokomiale MRSA-Pneumonien und Ventilator-assoziierte Pneumonien (VAP). Es ist aber bereits wieder vom Markt genommen worden.

Dalbavancin ist ein Teicoplanin-Analogon und wirksam gegen Staphylokokken, auch MRSA und koagulase negative Staphylokokken, sowie Enterokokken, VRE und Streptokokken. Eine Lücke hat es gegenüber Vancomycin resistenten Staphylokokkus aureus Stämmen (VRSA). Zugelassen ist es bei komplizierten HWT- und Katheterinfektionen. Es wird einmalig mit 1000 mg als 30 minütige KI gegeben und hat den Vorteil, dass keine Dosisanpassung bei einer Niereninsuffizienz bis zu einer Crea-Clearance bis > 30 ml/min erfolgen muss.

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