Antibiotika – Grundlagen


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Antibiotika – Grundlagen
2:38
Antibiotika – Einteilung nach dem ß-Lactam Ring
1:11
Antibiotika – Gram-Färbung
3:21
Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil I
4:13
Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil II
2:02
Antibiotika – Gramnegative Bakterien
4:26
Antibiotika – Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM)
2:51
ß-Lactam Antibiotika – Penicilline
4:45
ß- Lactam Antibiotika – Cephalosporine
9:06
ß- Lactam Antibiotika – Carbapeneme
3:01
Fluorchinolone
3:58
Makrolide
1:28
Lincosamide
0:55
Glycycline
1:03
Tetracycline – Doxycyclin
1:03
Ansamycine – Rifampicin
0:56
Nitroimidazole – Metronidazol
0:52
Fosfomycin
1:02
Folsäuresynthese-Inhibitor – Cotrimoxazol
0:56
Pneumonie
4:30
Respiratorische Infekte
1:31
Akute Exazerbation einer COPD
3:19
Pneumonie Grundlagen
2:03
Ambulant erworbene Pneumonie
3:24
Ambulant erworbene Pneumonie – Therapie
9:18

Kennt ihr das auch? Ihr seid hoch motiviert nun endlich mal das Thema Antibiotika zu begreifen, ihr lest ein paar Seiten darüber und denkt, yeah, jetzt hab ich´s… und 2 Tage später stellt ihr fest, dass mal wieder nichts hängengeblieben ist…?

So geht es wohl vielen! Leider. Es wäre so toll, wenn regelmäßig Pflichtweiterbildungen zu diesem Thema stattfinden würden. Stattdessen gibt es nur sehr wenige gute Kurse zum Thema Antibiose.

Die Resistenzen steigen ständig, neue Antibiotika sind kaum in Sicht. Was tun? Ihr werdet feststellen, dass es nur sehr wenige Kliniker gibt, die sich tatsächlich gut mit AB auskennen. Es läuft hauptsächlich das Prinzip: haben wir immer so gemacht! Aber ist das zielführend? Sicher nicht!

Für die Klinik, also die Entscheidung am Krankenbett, ist es auch nicht unbedingt wichtig, zu wissen, wie der Rezeptor heißt, über den die Wirkung erzielt wird oder gar, wie der Rezeptor aufgebaut ist. In der Klinik will man wissen, welche Erreger sind relevant und welches Antibiotikum wirkt dagegen bzw. weist eine Lücke auf.

Wir möchten euch hier genau dazu die wichtigsten Grundlagen geben und eine Art Steckbrief für alle Antibiotika-Gruppen aufbereiten. Am Ende kennt ihr diese, deren Erregerspektrum samt Lücken, deren Zulassungen und Nebenwirkungen. Dieses Reihe ist eine Ergänzung zur Videoreihe der Vorklinik

 

Welche Antibiotika - Gruppen gibt es eigentlich? Pharmakologie ist lange her… Listen wir das hier mal auf.

Es gibt Penicilline, Cephalosporine, Fluorchinolone, Carbapenem, Monobactame, Glycopeptide, Makrolide, Aminoglycoside, Oxazolidinone, Lincosamide, Tetracycline, Glycylcycline, Ansamycine, Nitroimidazole, Fosfomycin, Cotrimoxazol, Lipopeptide und Polymyxine. Puh! Da hat man bereits die Ohren angelegt.

Wollen wir mal ein bisschen Struktur reinbringen. Antibiotika kann man einteilen nach der Wirkintensität, nach dem Konzentrationsprofil im Gewebe, danach ob sie ß-Lactam-Antibiotika oder Nicht-ß-Lactam-AB sind oder nach der Wirksamkeit gegenüber grampositiven oder gramnegativen Bakterien

Beginnen wir mal ganz einfach mit der Wirkintensität. Antibiotika, die die Zellwand angreifen, wirken meist bakterizid und hemmen das Wachstum und töten Keime ab. Das gilt für Penicilline, Cephalosporine und Carbapeneme. Antibiotika, die eher in die Proteinbiosynthese eingreifen, wirken bakteriostatisch. Diese hemmen das Wachstum bzw. die Vermehrung von Bakterien, töten aber ruhende Keime nicht ab.

Das gilt z. B. für Cotrimoxazol und Tetracycline.

Betrachten wir das Konzentrationsprofil. Da die echte Verteilung des Antibiotikums im Gewebe unbekannt ist, nutzt man die Messung von Plasmakonzentrationen. Wie sieht das nun aus? Antibiotika, die nur wirksam sind, wenn sie längere Zeit über einer bestimmten Konzentration vorliegen, nennt man zeitabhängig. Dazu gehören die ß-Lactam-Antibiotika, die Lincosamide, das Fosfomycin und die Makrolide.

Antibiotika, die einen Spitzenspiegel erreichen müssen, nennt man konzentrationsabhängig. Das kann man sich ganz gut merken. Dazu gehören die Aminoglycoside, die Lipopeptide und die Fluorchinolone. Und dann gibt es noch Antibiotika, bei denen die Fläche der Plasmakonzentrationskurve oberhalb der MHK (minimale Hemmkonzentration)  entscheidend ist, die sogenannte AUC (area under the curve.). Dazu gehören die Polymycine, die Fluorchinolone, die Oxazolidinone, die Makrolide, das Tetrazyklin und die Glycopeptide. Was bringt uns diese Einteilung für die Klinik?

Zeitabhängige Antibiotika werden als längere Infusion verabreicht, z.B. über 4 Stunden oder gar kontinuierlich. Eine Kurzinfusion würde nur einen Spitzenspiegel bringen, aber keine ausreichend lange Konzentration über der MHK, und somit würde das Antibiotikum keine Wirkung erzielen.

Konzentrationsabhängige Antibiotika werden als Kurzinfusion gegeben, um eben schnell einen Spitzenspiegel zu erreichen. Hier spielt die Zeit, in der die Konzentration des Antibiotikums über der MHK liegt, keine Rolle.

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