Pneumonie


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Antibiotika – Grundlagen
2:38
Antibiotika – Einteilung nach dem ß-Lactam Ring
1:11
Antibiotika – Gram-Färbung
3:21
Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil I
4:13
Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil II
2:02
Antibiotika – Gramnegative Bakterien
4:26
Antibiotika – Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM)
2:51
ß-Lactam Antibiotika – Penicilline
4:45
ß- Lactam Antibiotika – Cephalosporine
9:06
ß- Lactam Antibiotika – Carbapeneme
3:01
Fluorchinolone
3:58
Makrolide
1:28
Lincosamide
0:55
Glycycline
1:03
Tetracycline – Doxycyclin
1:03
Ansamycine – Rifampicin
0:56
Nitroimidazole – Metronidazol
0:52
Fosfomycin
1:02
Folsäuresynthese-Inhibitor – Cotrimoxazol
0:56
Pneumonie
4:30
Respiratorische Infekte
1:31
Akute Exazerbation einer COPD
3:19
Pneumonie Grundlagen
2:03
Ambulant erworbene Pneumonie
3:24
Ambulant erworbene Pneumonie – Therapie
9:18

Hallo ihr Lieben. Nachdem wir nun alle Antibiotika detailliert besprochen haben, möchten wir einzelne typische Erkrankungen und deren Therapien darstellen. In der Realität kommt ein Patient nicht mit einem E. coli oder der Legionelle ins Haus, sondern mit einer Pneumonie, einem abdominellen Infekt oder einer Wundinfektion, um ein paar Beispiele zu nennen. Zu diesen Themen gibt es in der Regel Leitlinien, wie ihr dann zu verfahren habt. In den folgenden Videos haben wir uns an den aktuellen Leitlinien (Stand 2022) orientiert. Wir geben euch die bestmögliche Übersicht, so dass ihr in der Notaufnahme oder Station pragmatisch handeln könnt. Nach dem Prinzip: welche Erkrankung, welche Konstellation, welches Antibiotikum in welcher Dosis und für wie lange. 

Leitlinien können sich aber auch ändern. Nicht jede kleine Änderung kann unmittelbar in unseren Videos angepasst werden. Daher bitten wir euch, Neuerungen von Leitlinien zu bedenken, in eurem Krankenhaus nachzufragen, ob hausinterne Richtlinien vorhanden sind oder eine spezifische Keimlast besteht.

Grundlegende Änderungen der Leitlinien werden wir selbstverständlich in unseren Videos anpassen.

Bevor wir so richtig in die Thematik starten, wollen wir ein paar Begrifflichkeiten klären. Initialtherapie, Sequenztherapie und Deeskalation was ist das eigentlich?

Unter Initialtherapie versteht man die erste Antibiose quasi ins Blaue hinein. Zu diesem Zeitpunkt kennt ihr den tatsächlich auslösenden Keim nicht, nur die Grunderkrankungen und damit Risikofaktoren des Patienten (manchmal sind auch diese nicht ganz klar). Diese Antibiose muss daher breit und ausreichend dosiert sein, um möglichst alle Keime zu erwischen. Je schwerer erkrankt der Patient ist, desto eher beginnt ihr mit einer parenteralen Gabe.

Die Sequenztherapie schließt sich bei klinischer Besserung der Initialtherapie an. Ihr habt möglicherweise noch immer keinen Keimnachweis, aber mit der primär gestarteten Therapie offensichtlich den oder die wichtigsten Keime erwischt. Die Sequenztherapie ist meist oral und meist eine Monotherapie. In der Regel bleibt ihr in der gleichen Substanzklasse. Ist das Antibiotikum oral nicht verfügbar, wechselt ihr in eine andere.

Als Beispiel: 

Moxifloxacin i.v. 1 x 400 mg begonnen, setzt ihr auf Moxifloxacin oral 1 x 400 mg um. 

Piperacillin/Tazobactam i.v. 3 x 4,5 g begonnen gibt es nicht oral, daher setzt ihr z.B. auf Amoxicillin/Clavulansäure 2 x 1 g oral um. 

Wenn ihr einen Keimnachweis habt, also ein Resistogramm, dann setzt ihr gezielt gegen diesen oder diese Keime das Antibiotikum an, dass laut Testung wirksam ist. Nach Möglichkeit sollte es eine Monotherapie mit einem Antibiotikum sein, das ein schmales Wirkspektrum hat. Hierdurch sollen Resistenzentwicklungen verringert werden. Bei klinischer Besserung ist auch das Umsetzen von i.v. auf oral sinnvoll.

Als Beispiel:

Ihr hattet Piperacillin/Tazobactam i.v. als Initialtherapie bei einer Lungenentzündung begonnen, im Resistogramm sind ausschließlich Pneumokokken nachweislich, so dass ihr auf Amoxicillin/Clavulansäure 3 x 2,2 g i.v. oder 2 x 1 g oral umsetzen könntet. Oder es sind nur Staphylokokken nachweislich, dann könntet ihr Flucloxacillin 3 x 1 g oder Cefazolin 3 x 2 g (beides nur i.v. erhältlich) oder Cefaclor mit 3 x 500 mg oral ansetzen. Also ein Antibiotikum, das ausschließlich gegen Staphylokokken wirksam ist. 

Es könnte aber auch sein, dass ein MRSA nachgewiesen wird. Dann würdet ihr z.B. auf Linezolid 2 x 600 mg i.v. und oral umstellen.

 

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