ß- Lactam Antibiotika – Carbapeneme


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Antibiotika – Grundlagen
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Antibiotika – Einteilung nach dem ß-Lactam Ring
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Antibiotika – Gram-Färbung
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Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil I
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Antibiotika – Grampositive Bakterien Teil II
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Antibiotika – Therapeutisches Drug-Monitoring (TDM)
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ß-Lactam Antibiotika – Penicilline
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ß- Lactam Antibiotika – Cephalosporine
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ß- Lactam Antibiotika – Carbapeneme
3:01
Fluorchinolone
3:58
Makrolide
1:28
Lincosamide
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Glycycline
1:03
Tetracycline – Doxycyclin
1:03
Ansamycine – Rifampicin
0:56
Nitroimidazole – Metronidazol
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Fosfomycin
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Folsäuresynthese-Inhibitor – Cotrimoxazol
0:56
Pneumonie
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Respiratorische Infekte
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Akute Exazerbation einer COPD
3:19
Pneumonie Grundlagen
2:03
Ambulant erworbene Pneumonie
3:24
Ambulant erworbene Pneumonie – Therapie
9:18

Die Carbapeneme werden in 2 Gruppen eingeteilt. Sie haben ein sehr breites Wirkspektrum im gram positiven und negativen Bereich, den Anaerobiern und MRGN. Sie haben eine zeitabhängige Wirkkinetik. Zunehmend gibt es Bakterienstämme, die Carbapenemasen bilden und die Wirkung blocken oder zumindest reduzieren können. Eine Lücke haben sie von Natur aus bei Stenotrophomonas, aber auch bei MRSA und Enterokokkus faecium. Die Carbapeneme werden teilweise metabolisiert und renal eliminiert. Typische epileptogene Nebenwirkungen sind dosisabhängig. Zugelassen sind sie bei lokalen und systemischen Infektionen unabhängig vom Infektionsort. Meropenem stellt hier eine Ausnahme dar. Dazu mehr im Video.

In der Gruppe 1 sind Imipenem und Meropenem die Vertreter. Imipenem wird mit Cilastatin kombiniert, ein Inhibitor der renalen Dehydropeptidase, die Imipenem metabolisiert. Die Gruppe 1 hat zusätzlich eine Wirksamkeit gegenüber den Pseudomonaden und Acinetobacter. Die Halbwertszeit für beide liegt bei ca. 1 Stunde. Für Meropenem wird bei schweren Infektionen eine prolongierte Infusionsdauer z.B. über 4 Stunden empfohlen, für Imipenem+Cilastatin hingegen nicht, da die Stabilität der Lösung dieses nicht zulässt. Epileptogene Nebenwirkungen sind für Imipenem am häufigsten und für Meropenem am seltensten. Meropenem ist das einzige Carbapenem, dass bei einer Meningitis zugelassen ist. Imipenem/Cilastatin wird mit 4 x 500-1000 mg und Meropenem mit 3 x 1g dosiert.

Imipenem kann zusätzlich mit Relabactam kombiniert werden. Dieses schützt vor einer Inaktivierung durch Carbapenemasen vom KPC-Typ. Zugelassen ist es bei nosokomialen und ventilator-assoziierten Pneumonien (VAP), und bei gram negativen Erregern.

Meropenem wird auch mit einem ß-Laktamase-Inhibitor Vaborvactam kombiniert. Dieses schützt das Meropenem vor Carbapenemasen vom KPC-Typ. Die Zulassung besteht für komplizierte Harnwegsinfekte, abdominelle Infekte und nosokomiale Pneumonien. 

Zur Gruppe 2 zählt Ertapenem. Es wirkt nicht gegen Pseudomonaden und Acinetobacter. Seine HWZ ist länger (ca. 4 Stunden) und wird daher einmalig verabreicht in der Dosis von 1 x 1g. Kontraindiziert ist es bei einer Niereninsuffizienz.

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