Teratogenität
Für fast alle Anästhetika ist eine Teratogenität nachgewiesen. Vor allem das 1. Trimenon ist problematisch, denn hier findet die Organogenese statt. Einflüsse in diesem Zeitraum sind am gravierendsten.
Das Risiko für einen Abort und Veränderung der DNA nach Gabe von Anästhetika steigt besonders bei Lachgas. Eine erhöhte Rate an Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist besonders bei Isofluran und Schädigung der Myelinisierung bekannt.
Besonders in der Frühschwangerschaft, also bis zum 2. oder 3. Schwangerschaftsmonat, ist das Risiko erhöht. Opioideund Lokalanästhetika scheinen nicht teratogen zu wirken.
Was ist nun das Fazit für die Praxis?
Vor der Geburt sollten keine elektiven Eingriffe stattfinden. Dringliche Eingriffe sollten möglichst erst nach der vulnerablen Phase stattfinden, je später desto besser. Das bedeutet, dringliche Eingriffe sollten erst im 2. oder 3. Trimenon stattfinden. Bei Notfallsituationen hat man natürlich keine Wahl. Hier sollten dann vor allem Regionalanästhesien bevorzugt werden.