Postoperative Restcurarisierung (PORC)


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“Schwein gehabt…” hat in Bezug auf die Muskelrelaxation eine völlig andere Bedeutung als im Alltag.
PORC, also die postoperative Restcurarisierung, ist eine gefürchtete Komplikation.
Es handelt sich um einen Überhang der Muskelrelaxantien. Dieses verursacht am Ende der OP und im Aufwachraum Probleme.
Der Patient ist typischerweise wach, atmet flach und schnell, kann den Kopf nicht von der Unterlage abheben. Die globale Kraft ist vermindert. Er hat nicht die nötige Kraft, tief einzuatmen und schon gar nicht zu husten. Als Zeichen von Stress liegt meist auch eine Tachykardie und Hypertonie vor, die Pupillen sind mittelweit bis weit. PORC tritt besonders häufig bei repetitiver Gabe vor allem der langwirksamen Muskelrelaxantien auf. Der Abbau von Muskelrelaxantien ist individuell verschieden. Deshalb ist auch nach einer einmaligen Gabe eine Restblockade möglich.
Wie kann das PORC nun vermieden werden?
Durch die routinemäßige Anwendung vom neuromuskulären Monitoring wäre PORC vermeidbar. Wenn nämlich der TOF nicht bei 0,9 liegt, dann kann der Pat. nicht extubiert werden. Der Patient müsste ggf. sogar weiter sediert werden, bis der Wert erreicht wird. Denn wach sein und sich nicht ausreichend bewegen oder gar bemerkbar machen zu können ist der Super-Gau für jeden Patienten.
PORC erhöht das Risiko postoperativer pulmonaler und kardialer Komplikationen. Das Abhusten von Schleim und Speichel ist durch die unvollständige Muskelfunktion erschwert. Es kommt zum unbemerkten Verschlucken von Schleim. Diese Mikroaspirationen können  Entzündungen der Bronchien oder Lungen verursachen. Außerdem besteht die Gefahr, dass eine Minderversorgung mit Sauerstoff, also eine Hypoxämie und eine Hyperkapnie bis zur CO2-Narkose entstehen kann. Dann wird ggf. eine Notfall-Intubation nötig. Durch den Stress, können neben den pulmonalen auch kardiale Komplikationen entstehen, wie ein Hypertonus, Tachykardien, erhöhter Sauerstoff-Verbrauch, AP bis hin zum Herzinfarkt.
Zusammenfassend: PORC ist eine schwere aber vermeidbare Komplikation nach der Anwendung von Muskelrelaxantien.
Ein neuromuskuläres Monitoring könnte PORC detektieren und somit vermeiden. Die Anwendung des Neuromonitorings ist einfach, kostengünstig und gefahrlos. Eine Pflicht dieses bei Narkose einzusetzen besteht jedoch nicht, wäre aber wünschenswert.

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