Muskelrelaxantien – Grundlagen


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Plasmacholinesterase und Dibucain Test
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Muskelrelaxantien – Grundlagen
4:02
Muskelrelaxantien – neuromuskuläre Blockade Teil 1
2:28
Muskelrelaxantien – neuromuskuläre Blockade Teil 2
2:50
Muskelrelaxanz – Kennzahlen
4:50
Neuromuskuläres Monitoring – Relaxometrie Grundlagen
4:05
Neuromuskuläres Monitoring – Relaxometrie Methoden
2:07
Postoperative Restcurarisierung (PORC)
2:39
Antagonisierung
4:48
Enkapsulierung
3:27
Präkurarisierung, Priming, Megadosis
2:73
Muskelrelaxantien – Succinylcholin
3:53
Muskelrelaxantien – Nicht depolarisierende Muskelrelaxantien
11:12

Muskelrelaxantien sind Medikamente, die auf unterschiedliche Weise eine reversible Erschlaffung der Skelettmuskulatur hervorrufen. Wir unterscheiden depolarisierende Muskelrelaxantien, wie das Succinylcholin und die nichtdepolarisierenden Muskelrelaxantien, wie Mivacurium, Atracurium, Cisatracurium, Rocuronium, Vecuronium und Pancuronium. Sie wirken an nikotinergen und muskarinergen Acetylcholin-Rezeptoren, die sich an der motorischen Endplatte, aber auch im gastrointestinalen Bereich, dem Herz, den exokrinen Drüsen und den Gefäßen befinden, also dem vegetativen Nervensystem.
Neben einer Relaxierung treten eben auch Nebenwirkungen auf wie Bradykardie, Tachykardie, Bronchokonstriktion, Bronchodilatation.
An der motorischen Endplatte wird zwischen dem Depolarisationsblock und dem Nicht-Depolarisationsblock unterschieden. Was das genau ist, erklären wir im nächsten Video.
Muskelrelaxantien können auch nach ihrer Wirkdauer oder chemischen Struktur eingeteilt werden.
Ultrakurz wirksam ist das Succinylcholin, kurzwirksam das Mivacurium, mittellang wirksam sind Atracurium, Cisatracurium, Rocuronium und Vecuronium und lang wirksam das Pancuronium.
Chemisch unterscheidet man Benzylisocholinderivate mit der Endung -curium und Steroidderivate mit der Endung -curonium.
Der Abbau der Muskelrelaxantien ist unterschiedlich. Sie werden durch Plasmacholinesterasen (Succi, Miva), unverändert über die Leber (Rocuronium), durch die Hofmann-Eliminierung
(Cisatracurium) oder auch vorrangig renal eleminiert (Pancuronium). Dazu mehr im Video über die einzelnen Medikamente. Beim Abbau besteht eine große individuelle Schwankungsbreite.
Muskelrelaxantien sind Bestandteil der Vollnarkose, ob als TIVA, also totale intravenöse Narkose oder als balancierte Narkose. Muskelrelaxantien nutzt man, wenn eine Intubation geplant ist. Die Intubationsbedingungen sind dann besser.
Damit verbunden ist ein geringeres Risiko für Schäden am Kehlkopf, den Stimmbändern und dem Rachen. Zusätzlich besteht die Indikation zur Relaxierung, wenn es die Operation erfordert, also bei abdominalchirurgischen Eingriffen, wie Laparotomie, also Bauchschnitt, oder Laparoskopie der Bauchspiegelung aber auch bei Operationen an den Stimmbändern, am Auge, dem Gehirn und der Wirbelsäule.
Muss man nun immer relaxieren, wenn man intubieren will?
Nein, es ist kein MUSS. Bei einer ausreichend tiefen Narkose mit Hypnotika und/oder Opioiden kann man auch intubieren ohne zu relaxieren. Aber von mir mal ein praktischer Tipp. Mit Relaxantien ist die Intubation deutlich leichter und man hat weniger schwere Blutdruckabfälle, denn eine tiefe Hypnose führt immer zur Hypotonie. Und die zu Vermeiden ist ja ein wichtiger Punkt bei der Narkoseführung. Und noch ein Tip: Die Intubation ist ein erheblicher Schmerzreiz und sollte daher mit einem Schmerzmittel also Opioid behandelt werden.
Bei Prüfungen werden gern Begrifflichkeiten abgefragt. Hier mal eine Auflistung: Depolarisationsblock, Nicht-Depolarisationsblock, Kennzahlen, Präkurarisierung, Priming, Megadosis, Relaxometrie, Antagonisierung und Enkapsulierung . Diese erklären wir euch ausführlich in den folgenden Videos.

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