Adjuvantien

Um die Wirkdauer oder den Wirkbeginn beeinflussen zu können, kann man Adjuvantien zusetzen. Hierbei handelt es sich um Opioide, Clonidin, Dexmedetomidin, Ketamin, Adrenalin, Dexamethason und Hydrogencarbonat.
Opioide verlängern die Wirkdauer der Lokalanästhetika. Typische Nebenwirkungen sind Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen und eine Atemdepression. Da das Morphin besonders hydrophil ist, breitet es sich bei epiduraler bzw. spinaler Anwendung weiter rostral aus und löst vermehrt die genannten NW aus. Fentanyl und Sufentanil sind eher lipophil und breiten sich nicht aus. Der Juckreiz muss mit mit Naloxon titriert behandelt werden und betrifft alle Opioide gleichermaßen.
Clonidin verlängern die Wirkdauer durch Hemmung der Nozizeptoren am Hinterhorn und der sympathischen Weiterleitung. Typische NW sind Bradykardie und Hypotonie.
Mit Dexmedetomidin ist das ähnlich.
Ketamin verkürzt bei der epiduralen und periduralen Anwendung die Anschlagzeit und die Dauer der motorischen Blockade. NW sind Halluzinationen, also eine dissoziative Anästhesie und Übelkeit.
Adrenalin sorgt für eine geringere Absorption des Lokalanästhetikums. Dadurch ist die Wirkdauer verlängert und der Plasmaspiegel und damit das Risiko für ein LAST reduziert. Bei Bupivacain und Ropivacain kann die Zugabe von Adrenalin keine weitere Reduktion der Plasmaspiegel erzielen. Außerdem kann die Zugabe von Adrenalin die versehentliche intravasale Injektion anzeigen, wenn nach der Gabe eine Tachykardie auftritt. Adrenalin darf nicht bei einer Blockade im Endstromgebiet verwendet werden, also an Fingern, Zehen oder dem Penis. Auch ist die Anwendung bei einer KHK, instabilen Angina pectoris oder Herzrhythmusstörungen kontraindiziert.
Dexamethason hemmt ektope Entladungen an C-Fasern und kann somit die Wirkdauer deutlich verlängern. Allerdings ist das ein off-label-use. Auch die zeitgleiche i.v. Gabe verlängert die Wirkdauer.
Hydrogencarbonat kann die Anschlagszeit verkürzen, weil es den Gewebe-pH verändert und somit mehr Base zur Verfügung stellt.