Was gibt es neues bei den Lokalanästhetika?
Die Lokalanästhetika verhindern den schnellen Natrium-Einstrom in die Nervenzelle und damit die Reizweiterleitung. Daneben sind weitere alternative Rezeptor-Wirkungen bekannt. Es handelt sich dabei um cholinerge, glutaminerge und G-Protein-gekoppelte Rezeptor-Wirkungen. Darüber werden wahrscheinlich die bessere Darmmotilität nach Laparotomie mit PDK, weniger Übelkeit und Erbrechen, die Hemmung der Proinflammation durch Senkung der TNF- Bildung, die antiinfektive und auch die antitumoröse Wirkung erklärt. Dass LA tumoröse Absiedlungen vermindern können wird kontrovers diskutiert. Beim Mamma-Carcinom gab es nach neuroaxialer Anästhesie etwas seltener Metastasen. Beim Colon- und Prostata-Carcinom gab es bei Patienten mit PDA eine signifikante Reduktion der Rezidive.
Allgemein haben Patienten mit Regionalanästhesie eine suffizientere Analgesie, bessere Lungenfunktion, seltener Wundinfektionen, sind früher mobilisierbar und weisen eine kürzere Krankenhaus-Dauer auf.
In der Erprobung sind ultralangwirksame Lokalanästhetika. Da ist in liposomaler Struktur der Wirkstoff gebunden und wird ähnlich wie bei Retard-Tabletten der Wirkstoff freigesetzt. Damit sollte das Risiko für LAST reduziert werden können.