Rückenmarksnahe Regionalanästhesie – Periduralanästhesie Rechenbeispiel


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Der Vorteil der Periduralanästhesie ist die differenzierte und segmentäre Blockade über mehrere Stunden, Tage und manchmal Wochen hinweg. Die sensorische Blockade stimmt mit der Höhe der Sympathikusblockade überein. Die motorische Blockade ist deutlich geringer als bei der Spinalanästhesie ausgeprägt und vor allem von der Konzentration des Lokalanästhetikums abhängig.

Stellen wir uns vor, es ist unser Patient zur Hemicolektomie rechts. Den haben wir in Höhe Th8/9 punktiert. Wir brauchen einen Block von Th6-12, also 6 Segmente und keinen motorischen Block. Wir spritzen unserem Patienten daher 6-10 ml Ropivacain 0,2 oder 0,35%. Damit erzielen wir einen guten sensorischen/sympathischen Block im gewünschten Areal. Anschließend legen wir den Patienten in Narkose. Ihr werdet sehen, dass ihr viel weniger bis kein Opioid benötigt. Parallel könnt ihr einen Perfusor mit 0,2%-igen Ropivacain an den Katheter anschließen und so kontinuierlich 6-10 ml/h applizieren.

Seid ihr euch nicht sicher, ob der Katheter noch richtig liegt oder der Patient gibt im Verlauf Schmerzen an, dann spritzt ihr nach Gabe einer Testdosis (zum Ausschluß einer spinalen Fehllage) und negativem Aspirationstest 6-8 ml Ropivacain 0,35%. Liegt der Katheter richtig, dann berichtet der Patient nach 10-15 min über eine Linderung. Ist das nicht so, dann muss von einer Dislokation ausgegangen werden oder einer schwerwiegenden Komplikation in unserem Fall z.B. einer Anastomoseninsuffizienz. Diese kann trotz liegendem Katheter erheblichste Schmerzen verursachen.

Der Periduralkatheter bleibt prinzipiell so lange im Patienten, wie dieser ihn braucht. Spätestens bei Infektionszeichen, Rötung, Schwellung, Erwärmung oder gar Eiter MUSS der Katheter entfernt werden.

Neben der Gabe von Lokalanästhetikum kann der Periduralkatheter auch zusätzlich mit Opioiden bestückt werden. Sufentanil ist bisher das einzige zugelassene Opioid für die Periduralanästhesie. In unserem Fall der Hemicolektomie rechts würde ich 10 µg Sufentanil zum Bolus dazugeben und 50 µg Sufentanil auf 100 ml Ropivacain 0,2%. 

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