Konfliktfähigkeit


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Kompetenzdimensionen und Kernkompetenzen Grundlagen
2:14
Kompetenzdimensionen
3:38
Handlungskompetenzen
2:39
Kooperations- und Teamfähigkeit
5:45
Kreativität
3:22
Belastbarkeit
3:18
Beobachtungs- und Analysefähigkeit
4:48
Empathie
2:42
Kritikfähigkeit
4:39
Nähe-Distanz-Verhalten
3:33
Problemlösekompetenz
2:53
Selbstreflexion
2:45
Frustrationstoleranz
1:43
Konfliktfähigkeit
7:00

In diesem Video geht es um die Konfliktfähigkeit. Sie wird der sozial-kommunikativen Kompetenz zugeordnet.
Konflikte können überall da entstehen wo wir mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Egal ob im Beruf oder Privat. Zu Konflikten gehören mindestens zwei Personen oder zwei Personengruppen, die unterschiedliche Meinungen oder Ziele haben. Dies führt dann zu einer zwischenmenschlichen Spannung.
Schauen wir uns die 4 verschiedenen Konfliktarten an. Unterschieden werden Bewertungskonflikte, Beurteilungskonflikte, Verteilungskonflikte und Beziehungskonflikte.
Bei Bewertungskonflikten werden die Folgen von unterschiedlichen Herangehensweisen zur Zielerreichung verschieden bewertet. Dies wäre z.B. der Fall, wenn eine Kollegin die Teamleitung übernehmen möchte und das direkt mit der Chefin besprechen möchte. So will sie das Team entlasten, damit die Teamsitzung kurz und knapp gehalten werden kann. Sie weiß, dass alle im Team froh sind, wenn sich jemand bereit erklärt den Job zu übernehmen. Der Kollege dagegen meint, dass es besser wäre das Thema in der nächsten Teamsitzung anzusprechen, damit sich niemand übergangen fühlt und die Stimmung im Team nicht ins Negative kippt. Es geht also um das Ergebnis, was die eine oder die andere Vorgehensweise mit sich bringt.
Bei Beurteilungskonflikten wird der Weg zum Ziel jeweils anders bewertet. Bei der Anschaffung von neuen Therapiegegenständen, schlägt die eine Kollegin z.B. vor sich die Medien vor Ort auf der Messe anschauen zu wollen, um entscheiden zu können was sie gern anschaffen würde. Sie muss die Materialien ausprobieren und vergleichen. Der andere Kollege dagegen meint, dass es ausreichend sei, sich die Therapiegegenstände im Internet anzuschauen und die jeweiligen Beschreibungen zu lesen. Alles andere sei viel zu zeitaufwändig. Es geht also um die Art und Weise, wie etwas umgesetzt wird.
Bei den Verteilungskonflikten werden die Ressourcen unfair verteilt. Ressourcen können personeller Natur sein, also Teammitglieder oder materieller Natur, wie Zeit, Gelder, Therapiematerialien oder Räumlichkeiten sein. Z.B. muss die eine Kollegin durch die Verantwortung für einen größeren Raum immer mehr Zeit einplanen als der Kollege. Er hat die Verantwortung für einen kleineren Raum und ist mit seinen Aufgaben immer pünktlich im Feierabend. Dies führt wegen ungerechter Verteilung der Ressourcen zu zwischenmenschlichen Konflikten.
Beziehungskonflikte entstehen, wenn die Bedürfnisse von einzelnen oder mehreren Teammitgliedern nicht berücksichtigt werden. Z.B. wird eine neue Kollegin nicht gefragt, ob sie bei der Erstellung des Programmes für die interne Fortbildung mitmachen möchte. Obwohl sie fachlich hätte viel beitragen könne, wurde sie nicht einbezogen. Dadurch fühlt sie sich inkompetent und ausgegrenzt. Die Beziehung zwischen Menschen wird durch negative Ereignisse beeinträchtigt.
Um Konflikte zu vermeiden, solltet ihr konstruktiv Kritik äußern. Dazu gehört auch, dass direkt Lösungsvorschläge formuliert werden und dem Gegenüber Empathie entgegengebracht wird.
Sollte sich die Situation doch zuspitzen, dann gibt es vier Strategien zur Konfliktbewältigung: die Vermeidung, die Durchsetzung, der Kompromiss oder das Finden eines Konsens. Schauen wir uns die konkrete Umsetzung am Beispiel der Bestellung von Therapiematerialien an.
Bei der Strategie der Vermeidung wird der Konflikt nicht offen angesprochen. Dies sorgt bei den Beteiligten für ein ungutes Gefühl.
Wir erinnern uns: die Kollegin wollte neue Therapiegegenstände vor Ort auf der Messe anschauen, der Kollege wollte im Internet danach schauen. Am Ende haben die beiden nicht mehr über das Thema gesprochen und konnten somit mit keinem Vorschlag zur Chefin gehen. Es gab also keine neuen Therapiematerialien für die Praxis. Die Folge der Vermeidungsstrategie ist oft eine Belastung der zwischenmenschlichen Beziehung für zukünftige Situationen.
Bei der Strategie der Durchsetzung übergeht die eine Partei die andere und setzt sich durch. Einer der am Konflikt beteiligten wird übergangen. Das hat häufig zu Folge, dass sich der Übergangene Konfliktpartner verletzt fühlt. In unserem Beispiel könnte sich die Situation so gestalten, dass sich die Kollegin von der Chefin freistellen lässt und zur Messe fährt und sich dort ohne weitere Absprache mit ihrem Kollegen Therapiematerialien für die Praxis aussucht.
Bei einem Kompromiss weichen beide Parteien ein Stück von ihrer Position ab und gehen jeweils auf den anderen zu. Dieses aufeinander Zugehen ist neben dem Konsens eine der optimalen Lösungsstrategien. Gemeinsam werden die Vor- und Nachteile im Gespräch abgewogen. Beide Streitparteien hören sich aktiv zu und gehen in den Austausch.
In unserem Beispiel wäre ein möglicher Kompromiss, dass die Kollegin alleine zur Messe fährt und der Kollege sich die Informationen aus dem Internet holt. Anschließend besprechen sie gemeinsam welche Therapiemittel gekauft werden sollen.
Die vierte Strategie ist das finden eines Konsenses. Die am Streit beteiligten gehen aktiv in den Austausch und finden gemeinsam eine neue Lösung. Es wird also ein ganz anderes Szenario gestaltet, in dem die Bedürfnisse aller beteiligten berücksichtigt werden.
Die Kollegin und der Kollege bestellen gemeinsam die Therapiegegenstände in die Praxis, um sie dort zusammen auszuprobieren. Anschließend entscheiden sie mit allen anderen aus dem Team, welche Materialien angeschafft werden sollen. Auch diese Strategie sorgt für eine langfristige zufriedenstellende Zusammenarbeit.
Fassen wir nochmal kurz zusammen: Konflikte können ihren Ursprung in verschiedenen Ausgangssituationen haben. Daraus ergeben sich die Konfliktarten. Diese sind: Bewertungskonflikte, Beurteilungskonflikte, Verteilungskonflikte oder Beziehungskonflikte. Wichtig ist eine zielführende Lösungsstrategie. Konflikte also am besten mittels Kompromiss oder Konsens lösen und weniger mittels der Strategie der Vermeidung oder der Durchsetzung.

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