Problemlösekompetenz


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Kompetenzdimensionen und Kernkompetenzen Grundlagen
2:14
Kompetenzdimensionen
3:38
Handlungskompetenzen
2:39
Kooperations- und Teamfähigkeit
5:45
Kreativität
3:22
Belastbarkeit
3:18
Beobachtungs- und Analysefähigkeit
4:48
Empathie
2:42
Kritikfähigkeit
4:39
Nähe-Distanz-Verhalten
3:33
Problemlösekompetenz
2:53
Selbstreflexion
2:45
Frustrationstoleranz
1:43
Konfliktfähigkeit
7:00

Die Problemlösekompetenz gehört zur fachlich-methodischen Kompetenzdimension und ist ein zentraler Faktor im Berufsleben von Ergotherapeuten. Sie wird verstanden als die Fähigkeit, unbekannte Situationen bzw. Probleme strategisch bewältigen zu können. Zur schrittweisen Lösung des Problems verhelfen Wissen und logisches Denken. Die Lebenserfahrung des Einzelnen spielt dabei eine große Rolle. Sie kann sich negativ auswirken, wenn eine Person durch ihre Lebenserfahrung nicht mehr offen für neue Lösungsansätze ist. Andererseits kann sich die Lebenserfahrung aber auch positiv auswirken. Wenn bereits viele Erfahrungen mit problematischen Situationen und deren Lösungen gemacht wurden, kann von diesem Wissen profitiert werden.
Die Problemlösung erfolgt strukturiert nach vier aufeinanderfolgenden Schritten. Der erste Schritt ist die Definition des Problems. Daraufhin wird eine Strategie zur Lösung erstellt. Bei besonderen Schwierigkeiten kann es helfen, wenn der Therapeut versucht sich in die Situation des Klienten hineinzuversetzen. Er versucht das Problem und dessen Lösungen gedanklich durchzuspielen. Dieses Vorgehen heißt „inneres Problemhandeln". Im darauffolgenden Schritt wird die ausgewählte Strategie durchgeführt. Schlussendlich wird überprüft, ob die gewählte Strategie die richtige war. Wenn im Lösen von Problemen wenige Erfahrungen vorliegen, dann kann für die Schritte drei und vier das „Prinzip von Versuch und Irrtum" angewandt werden. Dabei wird eine Strategie zur Problemlösung ausprobiert. Wird das Problem mit der Strategie nicht gelöst, also bei einem Irrtum, wird ein erneuter Versuch mit einer anderen Lösungsstrategie ausprobiert.
Schauen wir uns das an einem Beispiel an: Die Definition des Problems ergibt sich wie folgt: Die11-jährige Jule kann aufgrund eines Unfalls nicht mehr am Schulsport und Kontaktsportarten teilnehmen. Trotzdem wünscht sie sich Sport in der Freizeit ausüben zu können, um einen Ausgleich zur Schule zu schaffen. Als Lösungsstrategie könnte man alternative Sportarten, die z.B. in Vereinen angeboten werden, in ihrem Umkreis recherchieren. Die Ausführung der Strategie könnte in diesem Fall ein Probetraining in einem Sportverein sein, der den Ansprüchen von Jule nahe kommt. Anschließend wird in der Bewertung geschaut, ob die getestete Sportart Jule gefällt. Kommt der Ergotherapeut mit Jule zum Ergebnis, dass sie einen passenden Verein gefunden hat, dann ist der Prozess der Problemlösung abgeschlossen. Ist der Verein nicht die passende Lösung für Jule, dann beginnt der Prozess an Punkt 2, also der Erstellung einer Strategie, erneut.

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