Kritikfähigkeit


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Kompetenzdimensionen und Kernkompetenzen Grundlagen
2:14
Kompetenzdimensionen
3:38
Handlungskompetenzen
2:39
Kooperations- und Teamfähigkeit
5:45
Kreativität
3:22
Belastbarkeit
3:18
Beobachtungs- und Analysefähigkeit
4:48
Empathie
2:42
Kritikfähigkeit
4:39
Nähe-Distanz-Verhalten
3:33
Problemlösekompetenz
2:53
Selbstreflexion
2:45
Frustrationstoleranz
1:43
Konfliktfähigkeit
7:00

Die Kritikfähigkeit kann in die personale Kompetenz eingegliedert werden. Sie ermöglicht angemessen mit Kritik umzugehen und gegenüber anderen Mitmenschen Kritik zu äußern.
Dabei darf nicht vergessen werden, dass Kritik nicht ausschließlich etwas Negatives ist, wie das Wort auf den ersten Blick vermuten lässt. Kritik kann viel mehr als ein Feedback, eine Rückmeldung verstanden werden, die man selbst bekommt oder jemandem gibt.
Kritikfähigkeit liegt vor, wenn z.B. eigenes fehlerhaftes Handeln wahrgenommen und versucht wird dieses zu korrigieren. Kritikfähigkeit beim Äußern von Kritik besteht, wenn auf die Bedürfnisse anderer eingegangen wird, aber auch die eigenen Bedürfnisse klar und deutlich angesprochen werden. Der Standpunkt des Anderen sollte nachempfunden und toleriert werden. Wichtig ist, dass alle beteiligten fair bleiben und nicht beginnen sich persönlich zu beleidigen.
Es gibt ein paar einfache Regeln, die beim Äußern von Kritik eingehalten werden sollten.
Kritik sollte konstruktiv und angemessen geäußert werden, dabei wird sachlich geblieben und sie wird in Ich-Botschaften kommuniziert. So können Streitereien vermieden werden. Denn Ich-Botschaften enthalten keine Beschuldigungen und sind deshalb weniger verletzend.
Wenn es doch mal zu Missverständnissen kommt, können diese durch ein Gespräch geklärt werden. Dabei sollte man ruhig und empathisch bleiben und Kritik oder Beschwerden vom anderen nicht als Angriff sehen. Erfolg von Kritik ist davon abhängig, wie sie ausgedrückt wird. Darum wird sie positiv formuliert, also direkt Ideen zur Veränderung formulieren und begründen. Das Augenmerk beim Äußern von Kritik liegt auf der Verbesserung des Zustandes und nicht auf dem alleinigen Aufzeigen oder Hervorheben von Defiziten.
Wenn man selbst Kritik erhält, ist es wichtig nicht direkt in eine Rechtfertigungshaltung zu gehen. Besser ist es, sich die Anmerkungen und Tipps anzuhören und ggf. Rückfragen zum Inhalt zu stellen. Anschließend sollte eine Selbstreflexion stattfinden, um sich bewusst zu machen, welche Punkte man ändern kann und möchte.
In der Ergotherapie wird Kritikfähigkeit in vielen verschiedenen Situationen gebraucht. Einerseits wenn man als Ergo selbst Kritik von Vorgesetzten oder Kollegen erhält, aber auch wenn Klienten Kritik äußern. Zudem gehört es zu unserem täglich Job Kritik, oder besser Feedback an Klienten zu geben oder an andere Kollegen oder Praktikanten.
Wenn z.B. der Kollege zum wiederholten Male den Therapieraum nicht aufgeräumt hat, dann kann freundlich in einer Ich-Botschaft formuliert werden: "Ich möchte dich bitten den Raum nach deiner Therapie aufzuräumen, da es mich und andere stört, wenn die Sachen nicht an ihrem Platz liegen und wir sie im Raum suchen müssen."
Genauso kann einem Klienten gegenüber geäußert werden, dass er bei der nächsten Ausführung eines bestimmten Handlungsablaufes auf die Haltung seines Unterarmes achten soll, um mehr Stabilität zu haben.

Fassen wir nochmal zusammen:
Kritikfähigkeit setzt sich aus zwei Bereichen zusammen. Einerseits dem Annehmen von Kritik und andererseits dem Äußern von Kritik.
Kritik kann z.B. von Klienten, Vorgesetzten oder Kollegen formuliert werden. Dabei ist beim Annehmen von Kritik wichtig, dass man in keine Rechtfertigungshaltung geht, sie erstmal annimmt, bei inhaltlichen Unklarheiten nachfragt, anschließend in die Selbstreflexion geht um zu überlegen, was man selbst ändern will oder kann. Kritik sollte dabei als Chance zur Verbesserung der eigenen Handlungsfähigkeit wahrgenommen werden.
Wenn Kritik geäußert wird, gilt es einige Regeln zu beachten. Kritik sollte in Ich-Botschaften formuliert werden, konstruktiv sein und positiv formuliert werden. Die jeweilige Situation bzw. Sachverhalt sollte präzise bannt werden und es sollten direkt Veränderungsvorschläge angeboten werden. Wichtig ist dabei, dass immer nur Sachverhalte du Handlungen kritisiert werden sollten, nicht die Person an sich.
Es ist darauf zu achten, dass keine persönlichen Beleidigungen formuliert werden, dass Defizite nicht hervorgehoben werden sollten und nicht die Person, sondern immer etwas, was sie getan oder eben nicht getan hat, kritisiert wird.

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