Periphere Regionalanästhesie – Definition + Indikation


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Die periphere Regionalanästhesie verursacht eine umkehrbare, zeitweilige Funktionshemmung von Nerven.

Sie führt daher zu Empfindungslosigkeit, Hemmung der aktiven Beweglichkeit einzelner Körperteile und vor allen Dinge zu Schmerzfreiheit. Das Bewusstsein und sämtliche Schutzreflexe bleiben komplett erhalten. Damit ist keine Beatmung des Patienten nötig!

Die Indikationen für ein peripheres Regionalanästhesie-Verfahren liegen daher auf der Hand: in allen Situationen, bei denen eine schwierige Maskenbeatmung und/oder schwierige Intubation zu erwarten ist, ist ein Regionalanästhesie-Verfahren zu bevorzugen.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Kraniofaziale Missbildungen
  • Trachealstenosen
  • Morbus Bechterew
  • Verbrennungen Narben im Gesicht oder Hals
  • anamnestisch bekannte schwierige Intubation oder Beatmungskomplikationen bei vorangegangenen Narkosensowie
  • schwere respiratorische Dysfunktion.

Neben diesem anästhesiologischen Risikoprofil ist eine Regionalanästhesie auch in folgenden Situationen indiziert:

  • wenn der Patient die Vollnarkose ablehnt
  • bei schwer einstellbarem Diabetes mellitus
  • bei MH-Disposition
  • zur Sympathikolyse, z. B. bei Morbus Sudeck
  • zur postoperativen Schmerzfreiheit
  • zur Mobilisation und
  • bei rezidivierenden Operationen, z. B. im Rahmen von Verbrennungen, Wundinfektionen oder Phlegmonen.

Auch die Vermeidung eines Delirs ist mit einer Regionalanästhesie möglich. Zudem nimmt man dem Patienten nicht die Selbstkontrolle, denn die Orientierung bleibt erhalten und der Patient kann sofort wieder essen, trinken und Medikamente einnehmen, was beispielsweise bei Parkinsonpatienten besonders wichtig ist.

Ein Regionalanästhesie-Verfahren ist auch sinnvoll, wenn während der OP die kognitiven Fähigkeiten des Patienten geprüft werden sollen, wie z. B. bei der Carotis-Chirurgie.

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