Händigkeit- neuroanatomische Strukturen


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Händigkeit – Grundlagen
4:18
Händigkeit Klassifikation
1:09
Händigkeit- neuroanatomische Strukturen
5:36
Händigkeit-Entwicklung
3:37
Händigkeit – Vererbung
3:24
Bimanuelle Kooperation
4:55
Händigkeit des Körpers
2:03
Unterschiede Links-Rechtshänder
5:13
Wechselnder Handgebrauch
4:16
Rechtshändig-orientierte Umwelt
4:39
Händigkeit – Elternberatung
4:27
Händigkeit – Umweltfaktoren
4:24

In diesem Abschnitt geht es um 4 neuroanatomische Strukturen, welche mit der Händigkeit und Händigkeitsbildung zusammenhängen.

Dabei schauen wir uns den Kortex, den Corpus Callosum, das Cerebellum und das Rückmark (Medulla spinalis) genauer an.

Das Rückenmark

In Folge von neuen Untersuchungen bezüglich Genaktivitäten fand man heraus, dass sich die Händigkeit einer Person schon ausbilden könnte bevor sich das Rückenmark mit dem Gehirn verbindet. Bei Ultraschalluntersuchungen stellte man fest, dass das Daumenlutschen schon Auskunft über die spätere Händigkeit geben könnte. Das Daumenlutschen ist vor der Hirnreifung zu beobachten und wird aller Voraussicht vom Rückenmark gesteuert. Dies spielt bei frühkindlichen Reflexen eine Rolle. 

Das Zerebellum

Das Zerebellum auch als Kleinhirn bekannt, hat viele verschiedene Funktionen, u.a.:

- räumliche-zeitliche Koordination

- Feinabstimmung von Bewegungen

- motorisches Lernen

- Stabilisierung von Körperhaltung & Gleichgewicht

Durch diese Funktionen ist das Zerebellum an der motorischen Planung/Durchführung und Kontrolle beteiligt. Das Zerebellum kontrolliert den Muskeltonus eines Menschen und ist daher auch an der Händigkeitsbildung beteiligt.

Beispiel: Im Schreibprozess weist der/die nicht bevorzugte (nicht dominante) Arme/Hand einen geringen Muskeltonus auf. Wobei in der präferierten Hand mehr Muskeltonus aufgebaut wird, dies weist auf eine Asymmetrie im Zerebellum (Kleinhirn) in Bezug auf die Lateralisierung hin.

Corpus Callosum

Über das Corpus Callosum (Balken) haben wir bereits gesprochen.

Für die Spezialisierung der Hemisphären ist das Corpus Callosum notwendig. Das Corpus Callosum ist für die Verbindung, den Informationsaustausch und die Optimierung der Funktionen beider Gehirnhälften zuständig. Der Balken ermöglicht eine komplexe rollendifferenzierte bimnauelle Manipulation. Darunter versteht man beidhändige Tätigkeiten, wobei die präferierte Hand präzise Bewegungen und die nicht bevorzugte (nicht dominante) Hand die jeweiligen Tätigkeiten stabilisiert.

Beispiel: Beim Schreiben führte die präferierte Hand die Schreibbewegungen aus, darunter auch isolierte Fingerbewegungen, die nicht bevorzugte Hand dient als Haltehand und stabilisiert das Blatt.

Das Corpus Callosum steht im Zusammenhang mit der Ausprägung der Händigkeit, dies gilt für Links- und Rechtshänder. Bei einer stark ausgeprägten Händigkeit ist weniger interhemiphäre Kommunikation notwendig dass heißt die Größe des Corpus Callosum ist verkleinert.

Kortex

Ein wichtiges Areal der Großhirnrinde ist der primäre motorische Kortex, welcher als motorisches Zentrum gilt. Für die Händigkeit ist der Kortex ein wichtiger Bereich des Gehirns, weil hier die Handmotorik überwiegend überkreuzend arbeitet, d.h. der linke primäre motorische Kortex steuert die Bewegungen auf der kontralateralen (gegenüberliegenden) Seite (rechte Hand) und umgekehrt (rechter Kortex – linke Hand).

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