Empathie
Die Empathie, oder auch das Einfühlungsvermögen, wird der personalen Kompetenz zugeordnet.
Es ist die Fähigkeit sich in andere Personen einzufühlen, also ihre inneren Vorgänge wahrzunehmen und nachzuvollziehen was sie in der jeweiligen Situation empfindet.
Die Fähigkeit, sich gedanklich und emotional in andere Menschen hineinzuversetzen, ist in der ergotherapeutischen Arbeit täglich gefragt.
Zur Ergotherapie kommen oft Klienten, die sich in schwierigen Situationen befinden.
Gefühle wie Wut, Trauer und Hilflosigkeit sind nicht selten. Auch Schmerzen, Angst und Verzweiflung bringen Klienten mit in die Therapie. Als Ergotherapeut ist es wichtig in den verschiedensten Situationen empathisch zu Handeln. Es ist eine Möglichkeit klientenzentriert auf die Situation einzugehen. So kann eine tragfähige Therapeut-Klienten-Beziehung aufgebaut werden. Der Klient fühlt sich verstanden, ernstgenommen und akzeptiert.
Empathisches Verhalten wird aber ebenso in positiven Situationen gebraucht. Echte gemeinsame Freude über den Therapieerfolg sollte genauso ausgestrahlt werden können.
Um Empathie ausstrahlen zu können, benötigt der Ergo die Fähigkeit Empfindungen der Klienten zu sehen, also wahrzunehmen. Das geht wieder Hand in Hand mit der Beobachtungs- und Analysefähigkeit. Dann braucht es ein gewisses Maß an Verständnis für das Verhalten des anderen und eine Wertschätzung der Person. Sie also in der Situation so annehmen zu können, wie sie ist. Denn für ihr Handeln oder Verhalten gibt es Gründe. Anschließend kann empathisch kommuniziert werden.
Es gilt also die passenden Worte für den Klienten in seiner individuellen Situation zu finden.
In manchen Momenten kann eine empathische Grundhaltung aber auch Schwierigkeiten mit sich bringen. Wenn die Fähigkeit zur Abgrenzung fehlt, dann kann es passieren, dass sich ein Ergotherapeut die Probleme seiner Klienten zu sehr annimmt.
Die Reaktion ist dann nicht mehr empathisch, sondern kann ins Mitleid umschlagen.
Als professionell handelnder Therapeut muss also aufgepasst werden, dass die Probleme des Mitmenschen nicht zu den eigenen Problemen werden. Aufopferung und Selbstaufgabe sind keine Basis um die Bedürfnisse der Klienten therapeutisch zu begleiten.
In einem anderen Video wird das Nähe-Distanz-Verhalten erklärt. Darin wird beschrieben, wie sich das Gleichgewicht zwischen professioneller Nähe und Professioneller Distanz halten lässt.