Kardiales Troponin
In dieser Videoreihe befassen wir uns mit dem Troponin.
Troponine sind Proteine, welche gemeinsam mit dem Myosin und dem Tropomyosin die kontraktile Einheit des Skelettmuskels bilden. Bezüglich der Troponine kann unterschieden werden zwischen Troponin-T, welches an das Tropomyosin bindet, dem Troponin-I als inhibitorisches Troponin, welches vor allem an das Aktin bindet und das Troponin-C, welches für die Bindung an Calcium verantwortlich ist.
Bei den Troponinen gibt es verschiedene Isoformen, die je nach Typ in den verschiedenen Muskelfasern der Skelettmuskeln vorkommen. Hierbei werden in der Medizin vor allem die kardialen Troponine gemessenen. Am meisten werden kardiales Troponin-T und kardiales Troponin-I gemessenen. Im Folgenden soll es um das kardiale Troponin-T (oder abgekürzt: cTnT) gehen.
Solange es unserem Herzmuskel gut geht, werden wir kein kardiales Troponin-T im Blut messen können. Kommt es aber zu einer Schädigung des Herzmuskels, so werden aus den zerstörten Herzmuskelzellen Troponin-T-Moleküle freigesetzt. Diese können wir dann erhöht im Blut messen.
Hierbei ist zu beachten, dass jegliche Schädigung des Herzmuskels zu einer Erhöhung des Troponin-T führen kann. Demzufolge heißt nicht jedes erhöhtes Troponin, dass euer Patient einen Herzinfarkt erlitten hat. In bis zu 30% der Fälle ist der erhöhte Messwert auf eine andere Ursache zurückzuführen. Auch entzündliche Erkrankungen wie Myokarditiden, vermehrte Volumen- und Druckbelastungen des Herzens oder Klappenvitien und Traumata können sich laborchemisch mit erhöhten Troponinwerten präsentieren. Weitere Erkrankungen, welche eine Troponin-Erhöhung bedingen können findet ihr in der folgenden Übersicht.
Weitere Ursachen für eine Erhöhung des Troponin-T:
Tachyarrythmien
Herzinsuffizienz
Hypertensive Entgleisung / Hypertensiver Notfall
Myokarditis
Takotsubo-Kardiomyopathie (Broken-Heart-Syndrom)
Valvuläre Herzerkrankungen (z.B. Aortenstenose)
Aortendissektion
Herzkontusion
Pulmonale Hypertonie
Lungenembolie
Niereninsuffizienz
Schlaganfall
Subarachnoidalblutung
Invasive Maßnahmen am Herzen (Herzkatheteruntersuchungen, Ablation, Pacing, Kardioversion, Bypass-Operation)
Hypo- / Hyperthyreose
Infiltrative Erkrankungen (Hämochromatose, Amyloidose, Sarkoidose, Sklerodermie/Systemische Sklerose)
Medikamenten-/Drogen-Toxizität
Rhabdomyolyse