Messung des Troponin-T


Zurück
Kardiales Troponin
2:01
Definition des Myokardinfarktes und Troponin-T
4:09
Messung des Troponin-T
3:25
Einflussfaktoren des Troponin-T
3:30
Algorithmus der Troponin-T-Messung
3:12
Troponine als prognostische Marker
1:40
NT-proBNP
7:00
Einflussfaktoren + prognostischer Nutzen des NT-proBNP`s
4:41

In der heutigen Routinediagnostik werden hauptsächlich high-sensitive Troponin-Tests verwendet. Diese können bereits sehr niedrige Konzentrationen des kardialen Troponins messen. Je nach Hersteller kann es sich um andere Messmethoden handeln. Meistens werden aber ELISAs oder die neueren ECLIAs (Elektro-Chemi-Lumineszenz-Immuno-Assay) verwendet. Es handelt sich also um immunologische Methoden, bei welchen man die gesuchte Substanz, in diesem Fall das Troponin-T, mittels Antikörpern in der Probe detektiert. Da es sich um Notfallparameter handelt wurden die Tests soweit perfektioniert, dass eine heutige Messung ca. 10 Minuten in Anspruch nimmt. Je nach Auslastung des Gerätes in der Routine kann eine Messung aber auch länger dauern.
Je nach Hersteller des Testkits existieren andere Cut-Offs zur Definition einen erhöhten Troponin-T-Wertes. Wie in unserem Video zu den Referenzintervallen und den Cut-Offs bereits erläutert, ist ein Cut-Off ein meist durch klinische Studien belegter Grenzwert. Falls euch die Unterschiede noch nicht bekannt sind, könnt ihr gern unser Video noch einmal anschauen.
Bei den Cut-Offs des Troponin-T handelt es sich nicht um klassische Cut-Offs, sondern die Grenze wird durch die Leitlinien der ESC festgelegt. Wir haben bereits gehört, dass eine Messung oberhalb der 99. Perzentile der Referenzpopulation des Tests als „myocardial injury“ gewertet wird. Wir haben als Obergrenze für Troponin-Tests also immer die 99. Perzentile nach Herstellerangaben.
Als Beispiel wollen wir uns ein Assay vorstellen, welches eine 99. Perzentile von 0,014 ng/ml bzw. 14 ng/l besitzt. Das heißt, dass in unserer Referenzpopulation (also gesunde Probanden) 99% aller Probanden einen Messwert unterhalb dieser Grenze hatten. Nur 1% zeigten Werte oberhalb davon. Zur Interpretation sind weitere Kenntnisse wichtig. Da es sich bei einer Perzentile immer um eine statistische Größe handelt, gilt die errechnete 99. Perzentile streng genommen nur für die jeweilig untersuchte Population. Um auf alle, also die Grundgesamtheit, zu schließen, berechnet man Konfidenzintervalle. Für unseren beispielhaften Test beträgt das 95%-Konfidenzintervall 0,0127 – 0,0249 ng/ml. Das bedeutet, dass die wahre 99. Perzentile mit 95%-Wahrscheinlichkeit irgendwo zwischen 0,0127 und 0,0249 ng/ml liegt. Wenn wir also einen Patienten in der Notfallaufnahme vor uns sitzen haben und er hat einen Messwert von 0,020 ng/ml so ist der Wert formal erhöht aber könnte statistisch gesehen auch noch normal sein. Hier sehen wir wieder, dass die klinische Einschätzung des Patienten das Wichtigste ist.
Um trotzdem keine Patienten zu übersehen, spielt beim Troponin-T vor allem die Kinetik eine Rolle. Welche Algorithmen existieren und was das bedeutet, sehen wir später.

Skripte, Audio (Stream & Download)
Bitte melde dich an, um diesen Inhalt zu sehen.,
Login | Jetzt registrieren