Händigkeit-Entwicklung
In der Schwangerschaft ist bei dem Föten eine Asymmetrie (bevorzugte Händigkeit) zu beobachten.
Sehr oft ist dies mit der späteren Händigkeit verbunden.
In den ersten Wochen nach der Geburt ist der Hand- und Armgebrauch inkonstant und wechselhaft. Die Bewegungen sind unkontrolliert und unspezifisch. Der Corpus callosum (Balken) ist noch nicht funktionell. Die unbeständige Händigkeit hängt mit der Schwerkraft zusammen, welche die Säuglinge nach der Geburt erfahren.
Ca. mit 4 Monaten sind unilalterale Armbewegungen und ein grobes Greifen zu erkennen.
Dies geschieht abwechselnd mit links und rechts.
Mit 6 Monaten kommt es zu einer vorübergehenden rechten Präferenz, welche alternierend (wechselnd) mit der bimanuellen (zweihändigen) Entwicklung auftritt.
Im 8. Lebensmonat entwickelt sich der radial-palmar Griff, welche Voraussetzung für eine linkshändige Phase ist. Anschließend folgt meistens wieder eine rechthändige Phase.
Der Pinzettengriff bildet sich ca. um denn12 Monaten in einer linkshändigen Phase aus. Danach folgt eine Wechselphase zwischen linkshändigen und rechtshändige Handlungen.
Im 18. Lebensmonat (1,5 Jahren) entwickelt sich die linke Gehirnhemisphäre schneller als die rechte. Hier sind immer wieder verstärkt unimanuelle Ausführungen von Handlungen zu beobachten. Es kommt zum aktiven Überkreuzen der Körpermittellinie.
Ab dem 2. Lebensjahr kommt es vorallem bei rechtshändigen Kindern zu einer schon sehr ausgeprägten Präferenz. Das Überkreuzen der Körpermittellinie erfolgt im Wechselverhalten.
Im 3-4 Lebensjahr ist eine unimanuelle Phase zu beobachten. Dies führt zu einer Verstärkung der Händigkeit. Das Überkreuzen der Körpermittellinie wird jetzt meistens mit der präferierten Hand durchgeführt.
Mit 5-6 Jahren ist eine deutliche Differenzierung zwischen den Händen zu erkennen. Dies gilt vor allem bei komplexen bimanuellen Aktivitäten.