Aphasie – Syndrome


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Aphasie – Definition
3:06
Aphasie – Ursachen
1:25
Aphasie – Einteilung
4:31
Aphasie – Syndrome
3:35
Aphasie Symptome – Echolalie + Perseveration
1:55
Aphasie Symptome – Redefloskel + Stereotypien + Sprachautomatismus
1:44
Aphasie Symptome – Agrammatismus /Paragrammatismus
0:47
Aphasie Symptome – Conduite d´approach / d´ecart
0:37
Aphasie Symptome – nicht-flüssige – Sprachstörung
0:28
Aphasie Symptome – Wortfindungsstörungen
3:14
Aphasie Symptome – Jargon + Neologismen
1:24
Aphasie Symptome – Logorrhoe
1:26

Die nächste Einteilung der Aphasien wäre nach den Syndromen.
Hier gibt es die Standartsyndrome und die Sonderformen.
Die Standartsyndrome sind die:
- Globale Aphasie
- Wernicke Aphasie
- Broca Aphasie
und Amnestische Aphasie.
Die Sonderformen sind:
- Leitungsaphasie,
- transkortal sensorische Aphasie
- transkortal motorische Aphasie
und die transkortal gemischte Aphasie.
Bei den Sonderformen handelt es sich um sehr seltene Aphasien. Bei der Leitungsaphasie ist vor allem das Nachsprechen betroffen. Patienten haben Probleme damit bestimmte Wörter oder auch Sätze nachzusprechen.
Bei den transkortal Formen, können die Patienten hingegen meist nur nachsprechen.
Da in der Logopädie die Syndrome umstritten sind, bleiben wir bei Clipdocs erst einmal bei den Standartsyndromen. Diese werden noch von einigen Ärzten verwendet und sind für den Syndromansatz wichtig.

Schauen wir uns die Standartsyndrome einmal näher an. Wir unterscheiden sie in Häufigkeit, Leitsymptomen und Flüssigkeit.
Zuvor sei bereits gesagt, dass der Syndromansatz in der Logopädie kaum bis gar nicht verwendet wird. Allerdings können Ärzte eine Therapie nach dem Syndromansatz anordnen. Daher solltet ihr zumindest immer im Hinterkopf wissen, worum es sich dabei handelt.
Beginnen wir mit der Häufigkeit. Ca. 20% der Aphasien sind Globale Aphasien. Bei den globalen Aphasien ist das gesamte Sprachzentrum betroffen. Jeweils 15% haben die Broca und Wernicke Aphasien. Diese bezeichnen Aphasien, die nur in diesem Sprachzentrum gestört sind. 30% sind die Amnestischen Aphasien. (Quelle: https://flexikon.doccheck.com/de/Amnestische_Aphasie) Die Amnestischen Aphasien haben als Läsionsort den Bereich der Schläfen. Ca. 20% der Aphasien zählen zu den Sonderformen.
Nun zu den Leitsymptomen, eine Erklärung zu den Symptomen erfährt ihr im Video Aphasie Symptome.
-Die Globale Aphasie zeigt als Leitsymptome besonders recurrins utterances und Sprachautomatismen.
- Die Wernicke Aphasie Paragrammatismus,
- die Broca Aphasie den Agrammatismus und
- die Amnestische Aphasie die Wortfindungsstörung.
Bei der Flüssigkeit gehören die Wernicke und die Amnestische Aphasie zu den flüssigen und die Globale und Broca Aphasie zu den nicht flüssigen Aphasien.
Warum schauen wir uns das ganze an? Bei den Syndromen handelt es sich um veraltete Modelle, die jedoch teilweise immer noch verwendet werden, im sogenannten Syndromansatz. Die Kernannahmen des Syndromansatzes sind:
Die Supramodalitätsannahme, die Homogenität der Sprache und die Neuroanatomische Lokalisierbarkeit der Syndrome. Die Supramodalitätsannahme heißt, dass sich die aphasischen Störungen über alle 4 sprachlichen Modalitäten erstrecken. Jeder der bei der Definition aufgepasst hat, hat sicherlich bemerkt, dass diese Annahme schon durch die Definition der Aphasie ausgeschlossen wird.
Die Homogenität der Sprache bedeutet, dass jeder Patient mit dem selben Syndrom die gleichen Störungen besitzen, unterschiede zeigen sich hier nur im Schweregrad und nicht in den Symptomen.
Die Neuroanatomische Lokalisierbarkeit der Syndrome besagt, dass die Syndrome nur den spezifischen Hirnläsionen zugeordnet werden können.
Bei diesen Aussagen müssten jetzt einige stutzig geworden sein. Doch warum benutzen einige heute noch den Syndromansatz?
Der Vorteil hierzu, ist die Erleichterung der Verständigung zwischen Arzt und Logopäde. Jeder weiß, welche Störungen der Patient hat und eine Zusammenarbeit ist besser möglich.
Auch wenn dies verlockend ist, sich eine Hand voll Symptome zu sparen die der Patient hat, so kann man eine menge übersehen.
Doch das sind nicht die einzigen Nachteile. Gehen wir die Annahmen noch einmal durch. Die Supramodalitätsannahme, scheitert schon daran, dass sie Modalitäten selektiv (also einzeln) gestört sein können. Die Homogenität der Sprache hat den Nachteil, dass Patienten eines Syndroms auch untypische Symptome zeigen können. Und die Neuroanatomische Lokalisierbarkeit wurde durch moderne Bildgebende Verfahren wiederlegt. Hier konnte dargestellt werden, dass Läsionsort und Syndrom nicht immer übereinstimmen müssen.
Weitere Nachteile wären, dass die Aphasien nicht klassifizierbar sind. Durch die einzelnen Syndrome kann man nicht darstellen, welchen Schweregrad die Symptome besitzen und welche Auswirkungen sie auf das alltägliche Leben haben.

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