Aphasie Symptome – Wortfindungsstörungen
Eine Wortfindungsstörung ist eine der häufigsten Symptome in der Aphasie.
Patienten haben hierbei Schwierigkeiten auf das korrekte Wort zu kommen. Sie können weder die korrekte Wortform noch das semantisch korrekte Wort abrufen. Es kommt dabei zu Störungen der Flüssigkeit und auch zu Interjektionen, Redefloskeln, Wortwiederholungen und Satzabbrüchen.
„Als ich ins na wie heißt das noch… in dieses Gebäude, wo man dann reingeht. Da gibt es diese Leute… die mit den Kitteln, na diese Leute,…. Die in weiß,… die da eben arbeiten, verdammt! Die heißen… na in diesem Gebäude eben.“
Oft hören Patienten mit einer starken Worfindungsstörung auf zu reden oder geben es auf etwas zu erklären. Hier hilft es, den Patienten verschiedene Hilfen zu geben.
Hierbeigibt es eine bestimmte Reihenfolge in welcher sich der Therapeut bewegen sollte. Erklären wir das Ganze an einem Beispiel. Der Patient kommt nicht auf das Wort „Apfel“.
Zuerst gilt es die semantischen Hilfen zu erfragen. Hierzu kann man zunächst die Taxonomischen Hilfen erfragen, also Oberbegriff und Unterbegriff:
Eine Hilfe wäre: „Zu welcher Grupp gehört das Wort? Was wäre denn ähnlich zu dem gesuchten Wort?“
Danach kommen die assoziativen Informationen, wie Funktion, Merkmal oder auch Ort.
„Welche Funktion hat der Gegenstand? Welche Farben besitzt es? Wo kann man es finden? Was kann man daraus machen?“
Sollte dies nicht funktionieren, geht man zum zweiten Punkt und erfragt phonologische Hilfen. Hierbei kann man sich den Genus und den dazugehörigen Artikel erfragen lassen. Eventuell gibt es auch Wörter die sich hierauf reimen.
Der dritte Punkt der Hilfenhierarchie ist das graphematische erfragen. Wie sieht das Wort graphematisch aus? Kann sich der Patient das Wort graphematisch Vorstellen?
Sollte all dies nicht funktionieren, so geht man zum vierten Punkt und gibt dem Patienten semantische Begriffe vor.
„Es handelt sich um ein Lebensmittel, genauer gesagt um ein Obst. Es ist rot und auch grün. Es wächst an einem Baum."
Anschließend kann man die bereits korrekt gesagten Wortfragmente des Patienten wiederholen und/oder schriftlich festhalten.
Sollte auch all das keinen Erfolg geben, so kann man nun anfangen Anlauthilfen zu geben. „Das gesuchte Wort beginnt mit „A“.
Die letzten Hilfen, sind Hilfen, mit denen der Patient schnell auf das gesuchte Wort kommt. Hierzu kann man Lückensätze nutzen oder auch Lieder.
In unserem Beispiel: „Kinder trinken gern ….saft.“
Oder: „In einem kleinem … da sieht es lustig aus.“
Weitere Hilfen wären Vorgaben der Initialsilbe. „Apf“
Und zu guter Letzt spricht der Therapeut das gesuchte Zielwort vor.