Zusammenhang zwischen Spezifität und Sensitivität


Zurück
Sensitivität
4:11
Spezifität
1:23
Zusammenhang zwischen Spezifität und Sensitivität
2:28
Positiv Prädiktiver Wert
1:22
Negativ Prädiktiver Wert
0:54
Abhängigkeit von der Prävalenz
2:16

Das Ziel eines Cut-Offs ist es, in Bezug auf das jeweilige Krankheitsbild eine möglichst hohe Sensitivität und Spezifität zu erreichen. Bisher schafft es aber kein Test unter realen Bedingungen 100% Sensitivität und 100% Spezifität zu erreichen. Auch wenn in manchen Packungsbeilagen von Testherstellern solche Angaben gemacht werden, sind 100%tige Sensitivitäten und Spezifitäten immer kritisch zu hinterfragen.
Wollen wir unseren Cut-Off verschieben um bessere Ergebnisse zu erhalten, so macht man dies meist mit einer Reciever-Operating-Characteristic, einer ROC-Analyse. Hierbei wird der beste Cut-Off in Bezug auf beide Parameter ausgewählt. Ich kann meinen Cut-Off aber auch verändern, um entweder die Sensitivität oder die Spezifität zu erhöhen. Hierbei hat meine Veränderung des einen Parameters aber immer einen Einfluss auf den jeweils anderen Parameter. Ist zum Beispiel ein Messparameter bei einer Erkrankung erhöht, so könnte ich den Cut-Off absenken, um meine Sensitivität zu erhöhen. Ich würde durch meinen erniedrigten Cut-Off auch die erkrankten Fälle erkennen, die nur leicht erhöhte Messwerte zeigen. Ich bekomme also wenig falsch negative Fälle. Allerdings leidet darunter meine Spezifität, da eine geringe Erhöhung meines Messparameters auch bei anderen Erkrankungen vorkommen kann. Ich bekomme vermehrt falsch-positive Ergebnisse.
Eine Erhöhung der Sensitivität geht also meistens mit einer Erniedrigung der Spezifität einher. Umgekehrt gilt dies genauso. Wenn ich meinen Cut-Off erhöhe, finde ich am Ende nur noch Patienten die sicher erkrankt sind, ich habe wenige falsch positive. Mir entgehen aber die erkrankten Fälle, bei denen der Messwert nur leicht erhöht ist, ich habe also vermehrt falsch-negative Ergebnisse. Ist bin zwar sehr spezifisch aber leider nicht sehr sensitiv.
Um dieses Problem zu umgehen wendet man in der Labordiagnostik, zum Beispiel beim HIV-Test, eine Stufendiagnostik an. Zuerst macht man einen Suchtest der besonders sensitiv ist. Hier finde ich so gut wie alle Erkrankten heraus, allerdings bezahle ich das mit einer erhöhten Rate an falsch-positiven Ergebnissen. Nachfolgend wird eine Bestätigungsdiagnostik durchgeführt. Diese ist dann sehr spezifisch. So kann ich dann alle falsch positiven Patienten aussortieren.

Skripte, Audio (Stream & Download)
Bitte melde dich an, um diesen Inhalt zu sehen.,
Login | Jetzt registrieren