Wissen für Eltern – Visuelle Wahrnehmung
Die visuelle Wahrnehmung wird durch das Auge mit Informationen aus der Umwelt gespeißt. Die Augenmuskulatur hält die Augen in korrekter Position. Weiterhin können Dinge in der Nähe und der Ferne gesehen werden und auch die Tiefen unterschieden werden. Auch Farben und Formen können differenziert werden. Der Körper ist dadurch auch in der Lage, schnelle Korrekturen vorzunehmen.
Die visuelle Wahrnehmung ist die Fähigkeit, optische Reize im Gehirn aufzunehmen, sie zu unterscheiden, auch zu kategorisieren und zu interpretieren. Durch die Kopplung mit zurückliegenden Erfahrungen wird dann auf diesen Reiz eine Reaktion gesendet.
Zu den Grundfunktionen der visuellen Wahrnehmung gehören:
- Erkennen und Differenzieren von Größe
- Erkennen und Differenzieren von Form
- Figur-Grund-Wahrnehmung
- Formkonstanz
- Raum-Lage-Wahrnehmung
- Räumliche Beziehungen
- Visuelle Mengenerfassung
- Farberkennung und Farbzuordnung
- Helligkeit als Augenfunktion
- Sehschärfe als Augenfunktion
Die visuelle Wahrnehmung wird als wichtigster Wahrnehmungskanal bezeichnet und hat umfassende Auswirkungen auf die Selbstständigkeit deines Kindes.
Es ist nahezu an allen Handlungen eines Kindes beteiligt und bildet das Orientierungssystem eines Menschen. Jedes Kindergartenkind freut sich auf den Beginn der Schule. Hier ist das visuelle System genauso ein zentraler Punkt im Erlernen von Buchstaben und Zahlen, wie beim Erlernen des Lesen und des Schreiben.
Zeigt dein Kind also Schwierigkeiten bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben oder auch Anforderungen sollten zunächst die visuellen Leistungen überprüft werden. Oftmals zeigen sich die Schwierigkeiten im Umgang mit Gegenständen und wie mit ihnen handtiert wird.
Auch zeigen sich visuelle Entwicklungsdefizite bei Kindern schnell beim Malen. Die betroffenen Kinder malen mit unter nicht gern. Schon der Anblick eines Ausmalbildes lässt sie verzweifeln. Sie haben Probleme beim genauen Ausmalen der Bilder. Die Menge der auszumalenden Flächen stellt sie zudem vor weiteren Herausforderungen. Sie zeichnen dann eher grob und mit viel Krafteinsatz.
Wenn sie die Aufgabe haben, sich selbst zu zeichnen, fehlen kleinere Details wie Finger beispielsweise oder Augenbrauen. Visuelle Schwierigkeiten kann auch das Schuhebinden mit sich bringen. Hier stehen die Koordniation und das visuelle System im Zusammenhang. Auch hier ist das Verschließen und Öffnen von Knöpfen zu erwähnen. Sollte dein Kind z.B. ungern Bilderbücher ansehen und hat darin wenig Ausdauer, kann es auch auf visuelle Probleme hinweisen. Es muss nicht zwingend immer an Konzentrationsschwierigkeiten ligen. Brettspiele mit vielen visuellen Reizen wie Memory stellen betroffene Kinder vor eine Hürde. Auch Puzzle werden evtl. vermieden.
Spielerisch kannst du dies immer wieder mit einbeziehen. Setze realistische Ziele, um Frust zu vermeiden.
Als Beispiele ist hier das Nachbauen von Lego zu nennen, Spiele wie Perlen auffädeln, Bügelperlen, leichte Puzzles mit weniger visuellen Reizen, Entfernungen abschätzen bei einem Spaziergang, Arbeitsblätter nutzen, Luftballontennis, Dart, Rätselhefte, Türme bauen und basteln .Viel Spaß dabei!