Wahrnehmung – Hypersensibilität des taktilen Systems

Kinder mit einer Hypersensibilität verhalten sich tendenziell auf jegliche Berührungsreize ablehnend, sind oftmals emotional sehr unsicher. Durch die mangelhafte Hemmung der einströmenden taktilen Reize, reagieren sie schon auf leichteste Hautberührungen überempfindlich. Das Kind wird vom Gehirn stetig überregt und wird ständig vor Gefahren gewarnt, die eigentlich keine darstellen.

Es befindet sich im Dauer-Stress und versucht dadurch Berührungen jeder Art zu vermeiden. Sie haben im Vergleich zu anderen Kindern ohne diese Störung kaum Freude am Erkunden der Umgebung oder experimentieren mit Neuem. Wenn das taktiles System Abwehr zeigt, darf nicht mit der Haut direkt gearbeitet werden, sondern nur über Sinneskanäle, in deren Erfahrung und Verarbeitung das Kind sicher und im Gleichgewicht ist.

Auch zu betonen ist, dass ein betroffenes Kind es nicht mag, an- oder ausgezogen zu werden, da Reibung entsteht. Auch bestimmte Texturen und Stoffe werden dadurch nicht toleriert bzw. barfußlaufen kommt nicht in Betracht. Sie lehnen bestimmte Texturen genauso beim Essen ab, mögen keine dreckigen Hände bzw. allgemein Dreck auf der Haut, Krümel am Mund, Farbe und Matsch an den Händen sind tabu. Außerdem leiden sie teilweise an allergischen Reaktionen auf der Haut, haben eine herabgesetzte Schmerzschwelle und mögen kein Haar und Nägel schneiden.