Masern-Serologie – Grundlagen


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Das Masern-Virus ist ein RNA-Virus, dessen einziges Reservoir der Mensch ist. Es kommt weltweit vor, ist nur gering stabil sowie temperatur- und säurelabil. Beim Masern-Virus handelt es sich um ein hochinfektiöses Virus, sodass eine Übertragung auf nicht-immune Personen fast immer in einer Ansteckung endet. Trotz vorhandener Impfung gibt es weltweit über 3 Millionen Fälle mit bis zu 700.000 Todesfällen pro Jahr, vor allem in den Ländern der Dritten Welt.

Die Übertragung des Virus erfolgt dabei vor allem über Speichel und Nasensekrete via Tröpfchen- und/oder Kontaktinfektion. Masern-Erkrankungen treten auch in Deutschland trotz recht hoher Impfrate immer wieder auf.
Nach ca. 10 bis 14 Tagen Inkubationszeit kommt es meist zuerst zu einem Prodromalstadium mit Schnupfen und Konjunktivitis, die oft mit einer Lichtscheu einhergeht. Als typisches Frühsymptom treten die kalkspritzerartigeFlecken, die sog. Koplik-Flecken, an der Wangenschleimhaut auf. Nachfolgend tritt das typische Exanthem, meist hinter den Ohren beginnend, auf und verbreitet sich innerhalb von ein bis zwei Tagen über den gesamten Körper. Dieses Exanthem kann bis zu zehn Tage persistieren.

Klinisch relevant sind vor allem die möglichen Komplikationen. Hierunter zählen der Pseudokrupp, schwere Bronchitis, interstitielle Viruspneumonie oder Bronchopneumonie sowie Otitis media.
Eine weitere wichtige Komplikation ist die Masern-Enzephalitis. Diese Enzephalitis kann in drei verschiedenen Formen auftreten. Als para- oder postinfektiöse Enzephalitis mit einer Häufigkeit von 1:1000 und einer Letalität von bis zu 15 %, als subakute Einschlusskörperchen-Enzephalitis mit einer Häufigkeit von 1:106, welche vor allem beim Vorliegen von Immundefekten auftritt, und als subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE), welche mit 1:10.000 verhältnismäßig selten ist und erst nach fünf bis zehn Jahren als Spätfolge auftritt. Interessant ist, dass auch komplikationslos verlaufende Masern-Erkrankungen eine Beteiligung des ZNS zeigen, da auch bei diesen Patienten EEG-Veränderungen nachweisbar sind.

Wie immer in der serologischen Diagnostik können auch zur Diagnose einer Masern-Erkrankung spezifische IgG- und IgM-Antikörper gemessen werden. In der Infektionsserologie sollte immer dasselbe Nachweissystem verwendet werden, da zwischen den Test-Kits mitunter deutliche Unterschiede in den gemessenen Konzentrationen bestehen können.
Da Antikörper bei Vorhandensein des Exanthems meistens schon messbar sind, kann zur Abklärung eines typischen Exanthems die Messung beider Antikörper erfolgen.
Zeigt sich eine unklare Konstellation, kann eine RT-PCR aus EDTA-Blut, aus einem Nasen- und/oder Rachenabstrich, einer bronchoalveolären Lavageflüssigkeit oder aus dem Urin durchgeführt werden.

 

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