Blut – Thrombozyten
In diesem Video geht es um einen weiteren Bestandteil des Hämatokrits, nämlich den Thrombozyten.
Sie machen mit den Leukozyten gemeinsam nur 1 % der zellulären Bestandteile aus. Dies wird im Blutröhrchen auch als Buffy-Coat bezeichnet. Die Thrombozyten werden umgangssprachlich auch gern als Blutplättchen bezeichnet.
Sie sind ca. 3 μm groß, also etwa halb so groß wie ein Erythrozyt. Genauso wie diese haben Thrombozyten auch keinen Zellkern.
Normalerweise haben wir zwischen 150000-400000/µl. Eine Abweichung von der Norm nach oben wird als Thrombozytose, eine Abweichung nach unten als Thrombopenie bezeichnet.
Thrombozyten leben ungefähr 12 Tage lang, also deutlich kürzer als die Erythrozyten. Ihre Aufgabe besteht in der primären und sekundären Hämostase, also in der Blutgerinnung. Da die sehr komplex ist, findet ihr natürlich bei uns auch zu diesem Thema Videos. Thrombozyten werden z. B. bei Gefäßwandschäden aktiviert, bilden „Füßchen“ (auf Latein: Pseudopodien) aus und bilden in der Erstphase der Verletzung eine Art Netz aus. Im weiteren Verlauf können auf ihren Oberflächen weitere Gerinnungsfaktoren aus dem Blut aktiviert werden.
Ein sehr bekanntes Medikament, welches die Thrombozyten beeinflusst, ist das Aspirin. Dieses Medikament hat neben zahlreichen weiteren Wirkungen die Funktion als Thrombozytenaggregationshemmer, kann somit also in der Prävention von thromboembolischen Ereignissen mit eingesetzt werden. Eine stark erhöhte oder erniedrigte Zahl an Thrombozyten, zum Beispiel bei myeloproliferativen Geschehen oder bei Leukämien, führt somit also zur Neigung von Thrombosen oder Blutungen.