Inhalationsanästhetika im Detail
In diesem Video befassen wir uns mit den Inhalationsanästhetika im Detail.
Desfluran weist die geringste Löslichkeit im Blut auf. Was ein gute Steuerbarkeit durch schnelles An- und Abfluten zur Folge hat. Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient liegt bei 0,45. Es führt ebenfalls zu einer Sympathikus-Stimulation und damit zu einer Reflextachykardie. Der stechende Geruch mit Irritation der Atemwege kann einen möglichem Bronchospasmus auslösen. Deshalb wird Desfluran nie zur Einleitung verwendet.
Sein MAC liegt bei ca. 6,0.
Da Desfluran bei 20 °C einen Dampfdruck von ca. 885 hPa vorweist und einen Siedepunkt von 22-23 °C hat, benötigt es einen speziellen Vapor.
Sevofluran hat einen milden Geruch und führt nicht zur Atemwegsirritation, weshalb es zur Maskeneinleitung verwendet werden kann.
Es ist das einzige Gas, welches keine Bildung von Trifluoressigsäure zur Folge hat. Jedoch kann es mit dem Atemkalk interagieren und bei zu niedriger Frischgaszufuhr nephrotoxische Abbauprodukte, die als Compound A–E bezeichnet werden, frei lassen.
Es wird nur zu ca. 3-5% metabolisiert.
Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient liegt bei 0,65 und der MAC bei 2,0.
Isofluran hat einen unangenehmer Geruch und ist ebenfalls nicht zur Einleitung geeignet. Es führt zu einer relevanten Vasodilatation und soll die beste muskelrelaxierende Wirkung vorweisen. Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient liegt bei 1,40 und der MAC bei 1,15.
Halothan ist ein Alkan.
Es wirkt narkotisch und analgetisch und hat eine leicht muskelrelaxierende Wirkung.
Halothan hat eine hohe Blutlöslichkeit und flutet somit langsamer an.
Es wird bis zu 20% im Körper metabolisiert. Daher ist eine seltene, jedoch markante Nebenwirkung die Halothanhepatitis.
Diese wird durch toxische Metabolite, wie Trifluoressigsäure ausgelöst.
Es wird kaum noch klinisch Verwendet.
Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient liegt bei ca. 2,3 und der MAC bei 0,8.
Xenon ist das schwerste der stabilen Edelgase. Es wird aufwändig produziert und seine Herstellung ist sehr kostenintensiv. Es ähnelt dem idealen Gas und ist bereits bei Raumtemperatur gasförmig, weshalb es keinen Vapor benötigt. Jedoch findet Xenon kaum klinische Anwendung.