Blut-Gewebe-Verteilungskoeffizient + Meyer-Overton-Korrelation


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Blut-Gas-Verteilungskoeffizient
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Blut-Gewebe-Verteilungskoeffizient + Meyer-Overton-Korrelation
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Einflussfaktoren der pulmonalen Aufnahme
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Nach der Aufnahme des Inhalationsanästhetikums über die Alveolen wird es über das Blut in die verschiedenen Gewebe transportiert.
Die Verteilung, also der Transport des Anästhetikums zum Gehirn und anderen Geweben, wird durch den Blut-Gewebe-Verteilungskoeffizienten beschrieben. Er gibt die Lipophilie des Inhalationsanästhetikums an.
Die Verteilung im Körper ist abhängig von der Organdurchblutung (speziell der Durchblutung im Gehirn) und dem Herzzeitvolumen.

Schauen wir uns das ganze im Gehirn genauer an.
Hier wird der Blut-Gewebe-Verteilungskoeffizient auch als Blut-Gehirn-Verteilungskoeffizient bezeichnet.
Der Wirkungseintritt im Gehirn ist abhängig von der Diffusionsgeschwindigkeit des Anästhetikums. Die Diffusion erfolgt auch hier entlang eines Partialdruckgefälles zwischen dem Blut und dem Gehirn.
Je höher die Partialdruckdifferenz, desto schneller erfolgt auch die Diffusion.

Hierbei wirkt sich ein geringes HZV positiv auf die Verteilung aus , da die Zeit zur Diffusion ausreichend lang ist.
Bei gleichzeitig hoher Perfusion wirkt sich dieses günstig auf die Wirkung im Gehirn aus.
Weiterhin ist die Umverteilung abhängig von der Fettlöslichkeit , also Lipophilie des Anästhetikums.
Damit kommen wir zur Meyer-Overton-Korrelation.
Die Meyer-Overton-Korrelation beschreibt den Zusammenhang der Wirkung von Inhalationsanästhetika und ihrer Fettlöslichkeit also Lipophilie.
Je lipophiler ein Gas ist, desto stärker ist dessen Wirkung.
Diese Wirkung ist jedoch auch von vielen anderen Mechanismen wie der Rezeptorwirkung oder Proteinbindung abhängig.
Der Meyer-Overton-Regel wird deshalb derzeit eine eher untergeordnete Bedeutung zugestanden.

Wie muss ein Inhalationsanästhetikum also im besten Fall gestrickt sein, um effektiv und schnell zu wirken?
Es sollte einen geringen Blut-Gas-Verteilungskoeffizienten haben, in ausreichend hohem Partialdruck zugeführt werden und eine hohe Lipophilie aufweisen.

Grundsätzlich ist die Aufnahme & Verteilung abhängig von der Partialdruckdifferenz zwischen den Kompartimenten Alveole, Blut und den Geweben sowie der Durchblutung. Entscheidend für die Narkosetiefe ist der erreichte Partialdruck im zentralen Nervensystem. Je höher die Durchblutung eines Gewebes ist, desto schneller steigen Partialdruck und Konzentration in diesem an.

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