Vordere Artikulationsgruppe
In diesem Video beschäftigen wir uns mit den Konsonanten aus der vorderen Artikulationsgruppe. Hierbei sind die Konsonanten betroffen, welche bilabial oder auch labiodental gebildet werden. Es betrifft die Laute: /p/, /b/, /m/, /f/ und /v/. Die korrekte phonetische Schreibweise, wird bei der Bildung der Laute unten eingeblendet.
Der Laut /p/ beschreibt einen stimmlosen, bilabialen Plosivlaut. Er ist in den Worten: Paul, Papa oder auch Post initial, sowie bei „Papa“ medial zuhören. Bei seiner Bildung werden die Lippen für einen kurzen Moment aufeinandergepresst. Das Velum schließt den Nasen-Rachen-Raum ab und die Luft staut sich hinter den zusammengepressten Lippen. Durch ein schnelles öffnen der Lippen, entweicht die kurz zuvor angestaute Luft explosionsartig und erzeugt dabei das /p/.
Da dieser Laut stimmlos ist, wird er ohne Beteiligung der Stimmbänder erzeugt.
Der /b/ Laut ist, wie /p/ ein bilabialer Plosiv. Im Gegensatz zum /p/ ist das /b/ stimmhaft, das heißt es erfolgt eine Beteiligung der Stimmbänder. Das /b/ ist in den Worten: Baum, Biene oder auch Blume initial zu hören.
Das /b/ wird, wie der /p/ Laut gebildet, es gibt jedoch einen kleinen Unterschied bei der Stärke der Lippenpressung. Diese ist beim /b/ sanfter.
Zusammengefasst: Das /b/ ist ein stimmhafter, bilabialer Plosivlaut, welcher durch das Zusammenpressen der Lippen, unter Velumverschluss mit eingestauter Luft, unter plötzlichem öffnen gebildet wird.
Der Laut /m/ ist ein bilabialer Nasal. In den Worten Maus und Meer hören wir ihn initial. In Mama ist das /m/ initial und medial vertreten. Er wird gebildet, indem die Ober- und Unterlippe aufeinandergelegt werden. Diese sind hierbei nicht gepresst, sondern liegen locker aufeinander.
Das Velum ist gesenkt und somit kann die Luft über die Nase entweichen.
Das /m/ erzeugt eine Resonanz im Nasenrachenraum, welche man auch im Hinterkopf bei der Bildung spüren kann. Das /m/ kann schwerer gebildet werden, wenn eine Erkältung oder eine Verstopfung des Nasenrachenraumes vorliegt. Gern könnt ihr einmal eure Hand auf den Hinterkopf legen und ein /m/ tönen. Hier solltet ihr den Resonanzraum durch leichte Vibration spüren.
Das /f/ bezeichnet einen stimmlosen, labiodental gebildeten Frikativ. Man hört ihn initial in den Worten Vogel, Flugzeug oder auch Feder.
Das /f/ wird gebildet in dem die Oberlippe leicht auf den unteren Schneidezähnen liegt. Der Luftstrom wird nun durch die entstandene Lücke geleitet. Das /f/ erfolgt ohne den Einsatz der Stimme.
Wie schon das /f/ ist der Laut /v/ ein Frikativ. Die beiden werden komplett gleich gebildet, mit dem Unterschied das es sich bei dem /v/ um einen stimmhaften, labiodental gebildeten Frikativ handelt.
Die Oberlippe liegt leicht auf den unteren Schneidezähnen auf und er Luftstrom wird mit Einsatz der Stimmbänder durch diese Öffnung geleitet. Das /v/ ist initial in den Worten „Wanne“, „Worte“ oder „Wal“ zuhören.