Modul 52 Kommunikation – Vier-Ohren-Modell
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In diesem Video stellen wir Ihnen das Vier-Ohren-Modell vor, ein bekanntes Kommunikationsmodell von Friedemann Schulz von Thun. Es zeigt anschaulich, warum wir Menschen manchmal aneinander vorbeireden.
Jede Nachricht enthält mehr als nur reine Information. Schulz von Thun beschreibt deshalb vier Seiten einer Botschaft:
Die vier Seiten einer Nachricht
1. Sachebene – „Worüber ich informiere“
Hier stehen Fakten, Daten und Informationen im Mittelpunkt.
2. Selbstoffenbarung – „Was ich von mir preisgebe“
Jede Aussage verrät etwas über die Gefühle, Einstellungen oder Werte des Sprechenden.
3. Beziehungsebene – „Was ich von Ihnen halte und wie wir zueinander stehen“
Tonfall, Wortwahl und Körpersprache machen deutlich, wie der Sprecher den Hörer sieht.
4. Appell – „Wozu ich Sie veranlassen möchte“
In vielen Botschaften steckt ein Wunsch, eine Bitte oder eine Aufforderung.
Die vier Ohren beim Zuhören
Besonders spannend: Auch beim Zuhören reagieren wir mit unterschiedlichen „Ohren“.
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Mit dem Sachohr nehmen wir nur die Fakten wahr.
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Mit dem Selbstoffenbarungsohr hören wir heraus, was der andere über sich selbst sagt.
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Mit dem Beziehungsohr achten wir auf die zwischenmenschliche Ebene.
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Mit dem Appellohr konzentrieren wir uns auf Aufforderungen oder Wünsche.
Beispiel aus der Pflegepraxis
Damit Sie das Modell besser verstehen, hier ein typisches Beispiel aus dem Pflegealltag.
Eine Pflegekraft sagt zu einem Kollegen:
„Frau Müller hat ihre Suppe noch nicht gegessen.“
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Sachebene: Frau Müller hat ihre Suppe tatsächlich noch nicht angerührt.
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Selbstoffenbarung: Die Pflegekraft zeigt möglicherweise, dass sie sich Sorgen macht oder unter Zeitdruck steht.
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Beziehungsebene: Es könnte mitschwingen: „Sie haben nicht gut genug aufgepasst“ oder „Ich verlasse mich auf Sie.“
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Appell: „Bitte kümmern Sie sich darum, dass Frau Müller isst.“