infektionsserologischen Diagnostik – Interpretation serologischer Tests
Kommen wir nun zur Interpretation serologischer Tests. Ich möchte euch hier nur die grundlegendsten Aussagen vermitteln, da die Serologie je nach Erreger etwas unterschiedlich zu interpretieren ist. Die Grundprinzipien sind aber gleich.
Hat der Patient eine frische Infektion erlitten, so sind analog zur Immunantwort die IgM-Antikörper meist zuerst nachweisbar. Im weiteren Verlauf steigen die IgG-Antikörper langsam an, während die IgM-Antikörper absinken. Ist die Infektion überstanden und eine Immunität ausgeprägt, so sind nur noch die IgG-Antikörper messbar.
Manche Erreger bleiben lebenslang im Körper, z. B. Herpesviren. Im Rahmen einer Stressreaktion oder einer Immunsuppression kann es zur Reaktivierung der Infektion kommen. Hier können erneut IgM-Antikörper nachweisbar werden oder ein erneuter Anstieg der IgG-Antikörper sichtbar werden.
Letztendlich zeigen aber viele Erreger Besonderheiten in der serologischen Diagnostik: Bei manchen Erregern reicht es, IgG und IgM als Gesamt-Antikörper zu messen, bei Anderen wiederum misst man IgG, IgM und IgA oder sogar Antikörper gegen verschiedene Antigene eines Erregers (z. B. bei Ebstein-Barr-Virus-Infektion). Dementsprechend gestaltet sich die Infektionsserologie recht komplex. Die Grundlagen sind aber einfach zu verstehen und helfen die grundlegenden Aussagen der Befunde zu verstehen.