Assassement zur Mundgesundheit
Die Einschätzung der Mundgesundheit, auch als Assessment der Mundhöhle bezeichnet, ist ein Bestandteil der professionellen Pflege. Ziel ist es, Veränderungen im Mundraum frühzeitig zu erkennen und Beschwerden systematisch zu erfassen.
Warum ist das Assessment der Mundgesundheit so wichtig?
Ein gesunder Mund trägt nicht nur zur Nahrungsaufnahme und zum Sprechen bei, sondern beeinflusst auch das allgemeine Wohlbefinden, die Immunabwehr und die Lebensqualität erheblich. Mundprobleme wie Schmerzen, Infektionen oder Druckstellen bleiben daher oft unbemerkt.
Was wird beim Assessment beobachtet?
Ein Assessment beginnt mit der Anamnese: Gibt es Beschwerden wie Schmerzen, Schluckstörungen oder Druckgefühle? Wie sind die Ess- und Trinkgewohnheiten?
Erfolgt die Mundpflege regelmäßig und selbstständig oder mit Unterstützung?
Anschließend folgt die Mundrauminspektion, bei der folgende Bereiche genau beurteilt werden:
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Lippen und Mundwinkel: trocken, rissig, gerötet oder mit Rhagaden?
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Mundschleimhaut: blass, gerötet, mit weißen oder gelben Belägen (Hinweis auf Soor oder bakterielle Infektionen)?
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Zunge: belegt, geschwollen, bewegungseingeschränkt oder auffällig gefärbt?
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Zahnfleisch: geschwollen, gerötet, blutend oder zurückgebildet?
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Zähne: locker, kariös, abgebrochen, scharfkantig oder verfärbt?
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Zahnersatz: vorhanden, beschädigt, schlecht sitzend oder mit Druckstellen?
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Speichelfluss: stark vermindert (Mundtrockenheit), vermehrt (Hypersalivation), zäh oder schaumig?
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Mundgeruch (Halitosis): süßlich, faulig oder auffällig
Viele Faktoren können die Mundgesundheit negativ beeinflussen:
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Medikamente (z. B. Diuretika, Antidepressiva, Antihistaminika) → Mundtrockenheit
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Krankheiten wie Diabetes mellitus, Parkinson, Schlaganfälle oder Tumorerkrankungen
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Mangelernährung oder zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
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Rauchen, Alkohol, hoher Zuckerkonsum
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Unzureichende oder fehlende Mundpflege, insbesondere bei eingeschränkter Selbstpflege
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Ungeeignete oder nicht angepasste Prothesen
Ziel des Assessments
Das Ziel ist eine individuelle und bedarfsgerechte Maßnahmenplanung, die sowohl die aktuellen Befunde als auch die Selbstmanagementfähigkeiten der betroffenen Person berücksichtigt.
Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Berufsgruppen (z. B. Zahnärzte, Logopäden, etc.) spielt eine wichtige Rolle.
Eine detaillierte Dokumentation der Beobachtungen und Pflegeschritte ist unerlässlich.
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Hinweis: Zur didaktischen Unterstützung wird in diesem Video ein virtueller Avatar verwendet. Die dargestellte Figur ist computergeneriert und keine reale Person.