SMART-Beispiel


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SMART-Regel
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SMART-Beispiel
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In diesem Video zeigen wir euch, wie ihr die Zielformulierung nach der SMART-Regel in der Ergotherapie umsetzen könnt. Dafür schauen wir uns konkrete Beispielformulierungen an.
In der Ergotherapie achten wir auf klientenzentrierte und betätigungszentrierte Ziele.
Für die Umsetzung von klientenzentrierten Zielen bedeutet das: der Klient wird aktiv bei der Formulierung der Ziele mit einbezogen. Für den Klienten muss klar sein, was gerade sein Ziel ist, an dem er in der Ergotherapie arbeitet. In der klientenzentrierten Praxis legt also nicht der Therapeut das Ziel fest. Es ist Aufgabe des Therapeuten, den Klienten bei der Benennung seiner Ziele zu begleiten. Falls ein Klient seine Ziele nicht benennen kann, wird der erweiterte Klient einbezogen. Dies sind Personen, die den Klienten gut kennen oder auch ein Interesse daran haben, dass sich die Situation verändert. Dazu gehören Angehörige des Klienten, wie Ehepartner, Kinder bzw. Eltern, es können aber auch Pflegekräfte, Lehrer oder Erzieher sein.
Um betätigungszentrierte Ziele zu formulieren sollten konkrete Betätigungen, Aktivitäten oder deren Teilschritte formuliert werden. Die Zielformulierung erfolgt also nach dem Top-down Ansatz.
Formuliert mit dem Klienten gemeinsam sein Ziel für einen längeren Zeitraum, z.B. für 6 Therapieeinheiten oder für 4 Wochen. Es leiten sich davon dann die Ziele für die einzelnen Therapieeinheiten ab. Auch diese Therapieeinheiten haben jeweils ein SMART formuliertes Ziel.

Am Beispiel kann das so aussehen:
Ich packe meine Tasche für die Schule jeden Abend vor dem Abendessen mit meinem Stundenplan und kontrolliere ohne fremde Hilfe auf Vollständigkeit. Dieses Ziel erreiche ich innerhalb der nächsten 6 Wochen.
Ich binde mir innerhalb der nächsten 5 Wochen die Schleifen mit den Schnürsenkeln an meinen Schuhen ohne fremde Hilfe.
Ich benutze in der nächsten Woche mindestens einmal täglich das Einhänderbrett zur Zubereitung einer Mahlzeit.
Ich probiere innerhalb der nächsten 14 Tage 4 Skills in Situationen aus, in denen ich meine Zwangsgedanken aufkommen spüre.
Ich entscheide mich in den nächsten 14 Tagen für 2 Skills, die ich zukünftig einsetzen werde, um meine Zwangshandlungen im Alltag zu unterbrechen.
Ich benutze in der nächsten Woche mindestens zweimal meine Skills, um meine Zwangshandlungen nicht ausführen zu müssen.

Die SMART-Regel auf einen Blick an einem Beispiel verdeutlicht:
Dafür nutze ich nochmal das Ziel mit dem Schuhe binden.
„Ich binde mir innerhalb der nächsten 5 Wochen die Schleifen mit den Schnürsenkeln an meinen Schuhen ohne fremde Hilfe.“

Ich binde mir die Schleifen mit den Schnürsenkeln ohne fremde Hilfe, damit ist spezifisch benannt, was erreicht werden soll.
Die Schleifen sind selbständig gebunden dient als messbare Kenngröße.
Aufgrund der motorischen und kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dem Befund ist davon auszugehen, dass das Ziel erreichbar ist.
Der Klient äußert das Ziel als sein Anliegen, damit ist es relevant.
Innerhalb von 5 Wochen soll das Ziel erreicht sein, damit ist es terminiert.

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