Schädelknochen – Viscerocranium


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Neurocranium
2:04
Schädelknochen – Viscerocranium
4:05
Die Orbita und ihre Grenzen im Schädel
3:51

Als Viscerocranium wird unser Gesichtsschädel mit all den Knochen, die unserem Aussehen seine Form verleihen, bezeichnet.

Der Gesichtsschädel beinhaltet je nach Lehrmeinung 15 Knochen, die durch die Suturen (Schädelnähten) miteinander verbunden sind.
Die Grenze zwischen dem Gesichts- und dem Hirnschädel verläuft vom Oberrand der Orbita bis zum äußeren Gehörgang (Meatus acusticus externus).

Die Strukturen, die im Zusammenhang erwähnt werden müssen, sind:
- der Oberkiefer (die Maxilla)
- der Unterkiefer (die Mandibula)
- die Nase mit dem Os nasale und dem Os lacrimale sowie dem Vomer und der Concha nasalis inferior
- das Os zygomaticum
- das Os palatinum
- die Seibbeinzellen, das Os ethmoidale

Der Oberkiefer ist ein paariger Knochen, der fest mit dem Neurocranium verbunden ist.

Der Unterkiefer ist dagegen ein Einzelstück und der einzige bewegliche Knochen im Viscerocranium. Er ist gelenkig mit dem Os temporale, dem Knochen des Neurocraniums, den wir bereits im vorherigen Video kennengelernt haben, verbunden.
Unterkiefer-Luxationen oder Collumfrakturen (Frakturen des Unterkieferhalses) sind in der Zahnmedizin oder der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie häufige Diagnosen. Hierbei besteht dringender Behandlungsbedarf, da sonst die sogenannte „Okklusion“ (Verzahnung) nicht mehr passt und selbstverständliche physiologische Bedürfnisse, wie z. B. Abbeißen und Kauen, nicht oder nur eingeschränkt möglich sind.

Die Nase besteht, wie ihr vielleicht schon wisst, zum großen Teil aus Knorpel. Es gibt eine Schwachstelle, die beim Boxen häufig gebrochen wird: das Nasenbein (Os nasale).
Das Os nasale ist ein paariger Knochen und bildet den oberen Teil der Nase.
Den nächsten Knochen kann man sich im Zusammenhang mit der Nase und dem Boxen sehr gut merken: das Os lacrimale (=> bei einem Bruch fließen die Tränen; lat. lacrima > Träne). Dieser Knochen ist klein, aber fein, und liegt zwischen Oberkiefer und Os ethmoidale versteckt. Er ist paarig, was man sich damit gut merken kann, dass ein Mensch zwei Augen hat, also zweimal das Os lacrimale.

Den Vomer – das „Pflugscharbein“ – sieht man bei einer Frontalansicht am besten. Dieser Knochen bildet die Trennwand innerhalb des Nasengangs und ist unpaar.

Die Concha nasalis inferior ist die größte Nasenmuschel des Menschen. Sie ist ein eigenständiger Knochen, der paarig angelegt und an der lateralen Begrenzung der Nasenhöhle beteiligt ist.

Das Os zygomaticum – „ das Jochbein“ – ist ein paariger Knochen, der eine Verbindung zwischen der Maxilla und dem Os temporale bildet.

Zuletzt gibt es noch das Gaumenbein, das Os palatinum, das den harten Gaumen (Palatum durum) bildet und paarigist. Es hat eine sehr hohe embryologische Relevanz, da er bei dem offenen Kiefergaumenspalt betroffen ist.

Auch das Os sphenoidale bzw. der Processus pterygoideus, die orbitaformenden Teile des Os frontale sowie das Os hyoideum werden je nach Lehrbuch zum Gesichtsschädel gezählt. Achtet hier auf eure Vorgaben innerhalb der Uni.

 

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