Leistenhernie – Zusammenfassung

In dieser Zusammenfassung seht ihr nochmals kurz und knapp die wichtigsten Informationen zur Leistenhernie.
Bei der Leistenhernie treten Baucheingeweide durch den Leistenkanal. Dies geschieht oberhalb des Leistenbandes.
Man unterscheidet die direkte und indirekte Form.
Bei der direkten Leistenhernie, oder auch Hernia inguinalis directa, ist der Leistenbruch immer erworben. Die Bruchpforte ist die Fossa inguinalis medialis. Diese liegt im Hesselbach-Dreieck und ist eine physiologische Schwachstelle.

Die indirekte Leistenhernie ist angeboren oder erworben. Hier ist die Bruchpforte der Anulus inguinalis profundus bzw. die Fossa inguinalis lateralis. Ursächlich ist der Processus vaginalis peritonei. Wenn dieser nicht komplett verschlossen wird, sind angeborene Leistenhernien möglich. Er kann sich jedoch auch später erweitern und dann zu einer erworbenen indirekten Leistenhernie führen.
Der Unterschied zur Skrotalhernie ist die Lokalisation. Bei der Skrotalhernie befindet sich der Inhalt im Scrotum.
Je nachdem, wie weit der Processus vaginalis peritonei geöffnet ist, unterscheidet man eine Hydrozele von einer Leistenhernie. Erst der offene Processus vaginalis peritonei mit Inhalt wird auch als indirekte Leistenhernie bezeichnet. Die Differenzierung zwischen Leistenhernie und Hydrozele erfolgt über die Diaphonoskopie. Hierbei wird Licht ähnlich einer Taschenlampe genutzt, um den Inhalt des Skrotums darzustellen.

Die klassische Diagnose wird anhand der Inspektion, Palpation und evtl. auch Auskultation gestellt.
Die genaue Lokalisation richtet sich nach den epigastrischen Gefäßen.
Therapeutisch wird zwischen einer laparoskopischen Operation und offenen Operation unterschieden. Ein Klassiker ist hier die Operation nach Lichtenstein. Bei Kindern erfolgt die Therapie ohne Netzeinlage.