Leistenhernie – Diagnostik und Therapie
In diesem Video befassen wir uns im Detail mit der Diagnostik der Leistenhernie.
Bei der Leistenhernie tritt Bruchinhalt durch den Leistenkanal. Dies geschieht oberhalb des Leistenbandes.
Man unterscheidet die direkte und indirekte Form.
Bei der direkten Leistenhernie, oder auch Hernia inguinalis directa, ist der Leistenbruch immer erworben. Die Bruchpforte ist die Fossa inguinalis medialis. Diese liegt im Hesselbach-Dreieck und ist eine physiologische Schwachstelle.
Die indirekte Leistenhernie ist angeboren oder erworben. Hier ist die Bruchpforte der Anulus inguinalis profundus bzw. die Fossa inguinalis lateralis. Ursächlich ist der Processus vaginalis peritonei. Wenn dieser nicht komplett verschlossen wird, sind angeborene Leistenhernien möglich. Er kann sich jedoch auch später erweitern und dann zu einer erworbenen indirekten Leistenhernie führen.
Die Diagnose bezieht sich auf die Lokalisation, da natürlich verschiedene Arten von Hernien existieren.
In erster Linie nutzt man die klinische Untersuchung. Diese umfasst die Inspektion. Sollte es einen Bruchinhalt geben, fällt dieser als eine Vorwölbung auf. Anschließend erfolgt die Palpation am Anulus inguinalis superficialis. Hierbei nutzt man den kleinen Finger und schiebt die Skrotalhaut vor, um den Anulus ausfindig zu machen.
Gleichzeitig kann man bei dieser Diagnostik testen, ob eine Reposition möglich ist.
Eine weitere Technik bezieht sich auf die Lokalisation der untersuchenden Finger. Man legt hierzu den Mittelfinger in Richtung Anulus. Dieser stellt den Verlauf der indirekten Leistenhernie dar. Der Zeigefinger stellt dann den Verlauf der direkten Leistenhernie dar. Sollte der Verlauf jedoch in Richtung Ringfinger zeigen, kann es sich auch um eine Schenkelhernie handeln.
Die klassische Diagnose basiert also auf der Inspektion, Palpation und evtl. auch Auskultation.
Auch die Diaphonoskopie kann zur Hilfe genommen werden. Hierbei wird zwischen einer Hydrozele und einer Leistenhernie unterschieden. Entscheidend ist der Bruchinhalt.