Klassifizierung von Sätzen


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Klassifizierung von Sätzen
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Nachdem wir uns die Satzstellungen angeschaut haben, kommen wir nun zur Klassifizierung von Sätzen.
Hier gibt es den Aussagesatz, Fragesatz, Aufforderungssatz und den Wunschsatz.
Um den Aufbau von Sätzen einfacher zu gestalten, werden Buchstaben zur Abkürzung benutzt. „S“ steht für das Subjekt, „V“ oder „P“ stehen für das Verb (oder Prädikat), „O“ steht für Objekt.

Aussagesatz

Ein Aussagesatz besteht aus „SVO“ bzw. „SPO“: Subjekt-Prädikat-Objekt.
Beispiel: „Ich gehe einkaufen.“

Fragesatz

Der Fragesatz ist nach dem Schema „VSO“ bzw. „PSO“ aufgebaut: Prädikat-Subjekt-Objekt.
Beispiel: „Kannst du mir helfen?“

Aufforderungssatz

Ein Aufforderungssatz ist genauso aufgebaut wie ein Fragesatz: „VSO“ bzw. „PSO“.
Beispiel: „Kommst du jetzt her?!“

Wunschsatz

Im Wunschsatz ist die Reihenfolge „SOV“ bzw. „SOP“: Subjekt-Objekt-Verb/Prädikat
Beispiel: „Wenn er doch käme.“
Bei Wunschsätzen gibt es noch einige Ausnahmen, für die man noch tiefer in die Linguistik einsteigen müsste. Für Logopäden sind sie im Alltagsgeschehen nicht relevant, weshalb sie an dieser Stelle nicht näher erläutert werden.

Beim Fragesatz gibt es noch einige weitere Typen, die bei der sprachlichen Entwicklung von Kindern eine Rolle spielen und entsprechend  sehr wichtig für den Aufbau von Therapien sind.Bei der Ergänzungsfrage handelt es sich um eine W-Frage. Eine W-Frage hat zum Beispiel die Fragewörter: „Wer?“, „Wann?“, „Wie?“, „Wieso?“ oder „Warum?“. Bei Ergänzungsfragen muss die Antwort frei ergänzt werden: „Was möchtest du spielen?“.
Die Entscheidungsfrage ist eine Frage ohne Fragewort. Hier kann nur mit „Ja“ oder „Nein“ geantwortet werden: „Möchtest du spielen?“.
Die Alternativfrage ist auch eine Frage ohne Fragewort. Sie gibt die Antwort bereits vor: „Wollen wir Hasen oder Füchse spielen?“.

Tipp für Prüfungen und die therapeutische Arbeit
In Prüfungen wird gerne nach den passenden Arten der Fragestellung im therapeutischen Alltag gefragt. Folgendes solltet ihr euch unbedingt merken: Arbeitet ihr mit Kindern und stellt eine Entscheidungsfrage, lauft ihr immer Gefahr die Antwort „Nein“ zu bekommen: „Möchtest du spielen?“ - „Nein.“. Um dieser Situation zu entgehen, empfehle ich in der Therapie eine Alternativfrage: „Möchtest du Memory oder Gruselino spielen?“.

 

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