Vor- und Nachteile der Narkosysteme

In dieser kurzen Sequenz stellen wir dir die Vor- und Nachteile der Rückatmung bzw. Nichtrückatmung gegenüber.

Bei der Rückatmung werden Narkosegase und damit Kosten eingespart, die Atemluft ist angewärmt und angefeuchtet, die Arbeitsplatzkontamination sowie Umweltbelastung deutlich geringer, also der ökologische Fußabdruck besser. Das bedeutet auch, dass vor allem Ärztinnen im OP arbeiten können, ohne besonders hohes Risiko für Aborte zu erleiden. Dennoch würde man eine TIVA bevorzugen, wenn schwangere Kolleginnin im OP arbeiten.
Diese Vorteile gelten vorrangig für die Minimal-Flow Anästhesien.
Andererseits ist ein hoher apperativer Aufwand nötig, die Steuerbarkeit ist schlechter.
Was? Wieso denn das, wirst du fragen. Da der Frischgasflow gering ist, braucht jede Änderung mehr Zeit, bis sich wieder ein Gleichgewicht einstellt. D.h. bei einer Änderung muss logischerweise der Frischgasflow hochgenommen oder die Gasdosierung deutlich verändert werden, um das System zu spülen.

Nichtrückatmungssysteme brauchen einen geringeren technischen Aufwand. Die Zusammensetzung des Narkosegases ist gleich der Zusammensetzung des Frischgases, damit kann die Narkose gut gesteuert werden. Demgegenüber sind der Narkosegas-Verbrauch und die Arbeitsplatz- sowie die Umweltbelastung hoch. Eine Klimatisierung des Atemgases ist zwingend erforderlich.