Opioide – Agonist-Antagonist & Partialagonist & Ceiling- Effekt
An dieser Stelle müssen wir über den Ceiling- Effekt reden.
Wenn die Anzahl der Rezeptoren besetzt sind, die nötig sind, um eine maximale Wirkung zu erzielen, dann bewirkt eine Dosissteigerung keine Steigerung der Wirkung, in unserem Fall also der Analgesie.
Andererseits können vermehrt Nebenwirkungen auftreten. Die Dosis-Wirkungskurve hat ihr Maximum erreicht. Dabei spielt die Dauer, der Medikamentengabe keine Rolle. Das ist ein Unterschied zur Toleranzentwicklung, bei der nach längerer Anwendung die Regulation der Rezeptordichte, eine Abschwächung der Signaltransduktion oder Veränderung der Rezeptoren auftritt.
Zu nennen sind Pentazocin, Nalbuphin und L-Methadon bei den Agonisten-Antagonisten. Sie wirken antagonistisch am µ-rezeptor und agonistisch am 𝜅-Rezeptor.
Pentazocin hat einen hohen first pass Metabolismus und eine geringe Bioverfügbarkeit. Die maximale Wirkung tritt nach 10 min ein, die Wirkdauer beträgt 2-3 Stunden. Die Indikation sind starke akute Schmerzen. Typische NW sind der bereits besprochene ceiling effekt ab 90 mg und durch die Freisetzung von Katecholaminen einen Hypertonus mit erhöhter Herzarbeit und Sauerstoffverbrauch.
Nalbuphin erreicht seine maximale Wirkung nach ca. 10 min, sie hält 1-3 Stunden an. Es wird vor allem zur Antagonisierung der opioidinduzierter Atemdepression eingesetzt. Dabei bleibt die Analgesie erhalten. Der ceiling Effekt tritt ab 240 mg ein.
L-Methadon hat seine Indikation zur Entwöhnung und zur Prämedikation und Substitution bei Drogenabhängigen. Seine maximale Wirkung tritt nach ca. 10 min ein. Die Wirkdauer beträgt 1-3 Stunden.
Als Partialagonist hat Buprenorphin Bedeutung. Es wirkt partiell agonistisch am µ-Rezeptor und antagonistisch am 𝜅-Rezeptor. Seine maximale Wirkung erreicht es nach ca. 60 min. Die Wirkdauer beträgt 6-8 Stunden. Da Buprenorphin eine erhöhte Affinität zum Rezeptor hat, kann die Wirkung reiner µ-Rezeptor-Agonisten vermindert sein. Auch ist die Wirkung des Antagonisten Naloxon vermindert. Ein ceiling Effekt tritt ab 1,2 mg auf.
Eine Kombination mit reinen µ-Opioid-Agonisten ist bei beiden Gruppen nicht sinnvoll, weil deren Wirkung durch die Antagonisierung aufgehoben wird.