Blut-Gas-Verteilungskoeffizient

Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient beschreibt die Blutlöslichkeit eines Inhalationsanästhetikums.
Folglich geht es um die Aufnahme in den Organismus.
Diese erfolgt aus dem Alveolarraum ins Blut, entlang eines Partialdruck- bzw Konzentrationsgefälles.
Das Verhältnis der Konzentration des Inhalationsanästhetikums in der Alveole zur Konzentration im Blut wird als Blut-Gas-Verteilungskoeffizient bezeichnet.
Die Geschwindigkeit der Aufnahme ist abhängig von der individuellen physikalische Löslichkeit des Anästhetikums. Je schlechter unser Gas im Blut löslich ist, desto schneller erfolgt dort dessen Aufsättigung. Unser Blut-Gas-Verteilungskoeffizient ist dabei gering.
Der Blut-Gas-Verteilungskoeffizient gibt also das Verhältnis der Konzentrationen an, bei der sich ein Gleichgewicht in diesen beiden Räumen einstellt. Jedes Inhalationsanästhetikum besitzt seinen eigenen Blut-Gas-Verteilungskoeffizienten.
Weiterhin ist die Aufnahme vom Partialdruckgradienten zwischen dem Inspirationsschenkel und der Alveole abhängig. Das heißt, je höher der Partialdruck im Inspirationsschenkel ist, desto schneller steigt der Partialdruck in der Alveole und um so schneller diffundiert das Inhalationsanästhetikum ins Blut. Die Geschwindigkeit der Aufnahme wird folglich auch durch den Partialdruck bestimmt. Ein hoher Partialdruck führt also zu einer zügigen Aufnahme ins Blut.

Anders formuliert heißt dies:
Für ein rasches Anfluten im Blut ist ein hoher Partialdruck mit einer hohen Konzentration und ein niedriger Blut-Gas-Verteilungskoeffizient, also eine geringe Löslichkeit im Blut, nötig.

Was passiert eigentlich, wenn alle Kompartimente (Alveolen, Blut, Gewebe) mit dem Inhalationsanästhetikum aufgesättigt sind?
Dann befinden wir uns im Äquilibrationszustand bei dem keine Partialdruckdifferenzen mehr herrschen. Es wird theoretisch kein Anästhetikum mehr in den Körper aufgenommen.