Aufbau des Gehirns – einfach erklärt
Das menschliche Gehirn – Aufbau, Funktionen und Bedeutung für die Pflege
Das Gehirn ist das zentrale Steuerorgan des menschlichen Körpers – mit über 100 Milliarden Nervenzellen, also mehr als es Sterne in der Milchstraße gibt! Es verarbeitet alle Sinneseindrücke, steuert Bewegungen, Sprache, Gefühle und lebenswichtige Körperfunktionen.
Aufbau des Gehirns – einfach erklärt
Das Gehirn besteht aus mehreren großen Bereichen, von denen jeder eine spezielle Aufgabe erfüllt:
1. Das Großhirn (Cerebrum)
Das Großhirn ist der größte Teil des Gehirns. Es ist in eine linke und rechte Hirnhälfte unterteilt:
-
Linke Hirnhälfte: logisch, analytisch, sprachbetont
-
Rechte Hirnhälfte: kreativ, räumlich, emotional
Die stark gefaltete Oberfläche (Großhirnrinde) vergrößert die Verarbeitungsfläche – vergleichbar mit einem „klug gefalteten Schwamm“.
Sprachzentren:
-
Broca-Areal: liegt im linken Frontallappen und ist für die Sprachproduktion verantwortlich – also Sprechen, Satzbau und Artikulation.
-
Wernicke-Areal: befindet sich im linken Temporallappen (Schläfenlappen) und ist für das Sprachverständniszuständig.
2. Das Kleinhirn (Cerebellum)
Das Kleinhirn ist zuständig für:
-
Koordination von Bewegungen
-
Feinmotorik
Bei Gangunsicherheit oder Zittern kann das Kleinhirn betroffen sein.
3. Der Hirnstamm
Der Hirnstamm liegt am Übergang zum Rückenmark. Er steuert automatisch wichtige Funktionen wie:
Außerdem bildet der Hirnstamm gemeinsam mit dem Rückenmark das zentrale Nervensystem (ZNS).
4. Das Zwischenhirn (Diencephalon)
Das Zwischenhirn liegt tief im Inneren des Gehirns und gehört – anders als oft gedacht – nicht ausschließlich zum Hirnstamm, sondern zum sogenannten Stammhirn, das auch Thalamus, Hypothalamus und die Hypophyse umfasst.
Hier werden viele automatische Prozesse gesteuert:
-
Körpertemperatur
-
Hunger und Durst
-
Hormonproduktion, z. B. über die Hypophyse (zentrale Hormondrüse)
Die hormonelle Steuerung betrifft viele Organe – etwa auch die Schilddrüse.
Schutz und Energiebedarf des Gehirns
Das Gehirn ist durch den knöchernen Schädel und die Blut-Hirn-Schranke gut geschützt. Dennoch ist es empfindlich gegenüber:
-
Sauerstoffmangel
-
bestimmten Medikamenten
-
Infektionen oder Entzündungen
Fun Fact: Obwohl das Gehirn nur rund 2 % des Körpergewichts ausmacht, verbraucht es etwa 20 % der Energie!
Bedeutung in der Pflegepraxis
In der Pflege begegnen wir oft Menschen mit Erkrankungen des Gehirns, z. B.:
-
Schlaganfall
-
Morbus Parkinson
Ein gutes Verständnis der Gehirnstruktur hilft Pflegekräften, Symptome besser einzuordnen, empathisch zu kommunizieren und gezielt zu unterstützen.
Dieses Video ist ebenfalls in der Kategorie "Pflegewissen | IMEDconnect" zugänglich, sofern Sie einen Kurs über IMED gebucht haben. Bitte nutzen Sie in diesem Fall die entsprechende Kategorie. Die benötigten Arbeitsmaterialien erhalten Sie durch den Kursanbieter.