MOHO – Habituation am Beispiel

Aus Rollen und Gewohnheiten setzt sich die Habituation zusammen. Sie bietet dem Menschen in seinem Alltag die Fähigkeit routiniert und in bestimmten Verhaltensmustern zu handeln. So kann ein Klient effizient handeln.
Die Gewohnheiten und Rollen werden jetzt detaillierter betrachtet.
Gewohnheiten sind Verhaltensmuster. Diese sind durch sich ständig wiederholdende Erfahrungen entstanden. Durch automatisierte Handlungsabläufe helfen sie Klienten in vertrauter Umgebung und in vertrauten Situationen zu handeln. Dies geschieht dann routiniert und sicher. Der Klient muss sich darauf nicht mehr fokussieren und bietet ihm somit die Möglichkeit sich auf neue Handlungen zu konzentrieren. Zu Paulas Gewohnheiten zählt das Kochen am Abend und das Treffen mit Freunden, außerdem fährt sie immer mit dem Rad zur Arbeit.
Jeder Mensch nimmt im Laufe seines Lebens verschiedene Rollen ein. Beispiele sind die Rolle des Schülers, der Freundin, des Vaters oder des Kollegen. Menschen handeln in verschiedenen sozialen Systemen, daraus entstehen die unterschiedlichen Rollen, die ein Klient einnimmt. Agiert der Klient in einer bestimmten Rolle, so werden von ihm bestimmte Verhaltensweisen gefordert. Paula nimmt z.B. die Rolle der Kollegin ein. In dieser Rolle wird von ihr u.a. erwartet, dass sie sich im Team austauscht und pünktlich zum Dienst erscheint. In ihrer Rolle als Mutter, Freundin oder Trainerin werden andere Erwartungen an sie gestellt. Ergotherapeuten müssen erkennen, welche Rollen für den Klienten bedeutsam sind und welche Handlungsanforderungen in der jeweiligen Rolle an ihn gestellt werden. Durch die Ergotherapie erhält der Klient die entsprechende Intervention, um in seiner Rolle wieder am Alltag teilhaben zu können. Ggf. muss das Aufgeben bestimmter Rollen erarbeitet werden oder beim Einnehmen neuer Rollen unterstützt werden. Während des Krankenstandes setzt Paula die Ausübung der Rolle der Kollegin vorübergehend aus. Ihre Rolle als Mutter kann sie teils eingeschränkt wahrnehmen.