Kawa – Modell – Bestandteile
Schauen wir uns die verschiedenen Bestandteile des Modells, also des Flusses an.
Der Fluss (Kawa) steht für das Leben.
Das Wasser (Mizu) steht für die Lebensenergie, den Lebensstrom. Das Wasser ist mit allen anderen Bestandteilen des Flusses verbunden, so wie auch das Leben eines Menschen mit all den Geschehnissen verbunden ist. Das Wasser symbolisiert auch die Betätigungen. Hat der Fluss viel Wasser, so hat der Klient viele Betätigungen, denen er ohne Einschränkungen nachgehen kann. Sein Lebensstrom kann ungehindert fließen. Ebenso hat das Wasser die Kraft, also durch die Betätigungen, die anderen Bestandteile im Wasser zu formen oder wegzubewegen.
Das Flussbett (Torimaki) steht für die physische und die soziale Umwelt des Klienten. Das Flussbett kann einengen oder zu flach sein und die Ausführung von Betätigungen erschweren oder stützen und Halt geben, so dass Betätigungen ermöglicht werden. Je nachdem was der Klient in das Flussbett einzeichnet kann es fördernde oder hemmende Faktoren beinhalten.
Die Steine (Iwa) symbolisieren Probleme oder besondere Lebensumstände. So wie Steine unterschiedlich groß sind, können auch die Schwierigkeiten in verschiedenen Größen gezeichnet werden. Je mehr Steine im Fluss liegen, desto stärker wird das Wasser am Fließen gehindert. Verdeutlicht im Modell also, dass der Klient nur wenigen Betätigungen zufriedenstellend nachgehen kann.
Das Treibholz (Ryuboku) sind persönliche Stärken und Ressourcen des Klienten. Sie können dabei unterstützen die Steine, also die Probleme, wegzustoßen, auszuhebeln oder an den Rand des Flussbettes zu verdrängen. So können die Steine aus dem Flussbett transportiert werden und der Lebensfluss wieder in Schwung kommen. Das können Eigenschaften wie ein hoher Antrieb oder Mut sein, aber auch die Unterstützung von Freunden oder eine gute finanzielle Absicherung sein. Der negative Aspekt der Treibhölzer kann sein, dass sie sich zwischen den Steinen verkeilen. Also, dass bestimmte Eigenschaften dafür sorgen, dass sich Probleme manifestieren. Beispiel dafür wären Ängstlichkeit, fehlende Motivation oder Geldnöte.
Die Zwischenräume (Sukima) zwischen den Steinen, Treibhölzern und dem Flussbett bieten den Ansatzpunkt für ergotherapeutische Maßnahmen. Denn in den Zwischenräumen fließt das Wasser noch, Betätigung ist noch möglich. Unter Einbezug der Ressourcen aus den Treibhölzern oder den Förderfaktoren aus dem Flussbett, können die Zwischenräume vergrößert werden. Steine, also Probleme verkleinert oder gar abtransportiert werden. Somit wird mehr Betätigung ermöglicht – das Ziel von jeder ergotherapeutischen Intervention.
Auf das Modell übertragen wäre das Ziel die Vergrößerung der Zwischenräume.